_ Chemische Peelings sind weit verbreitet und gelten allgemein als sicher. Für Menschen mit dunklerer Haut vom Typ III–IV existieren aber nur wenige Daten zu eventuellen Problemen nach einer Behandlung wie beispielsweise die postinflammatorische Hyperpigmentation. Hautärzte aus den USA haben daher die Häufigkeit von Nebenwirkungen und Komplikationen in einer retrospektiven 5-Jahres-Analyse bei 132 Patienten mit Hauttypen III oder dunkler untersucht [Vemula S et al. J Am Acad Dermatol 2018; https://doi.org/10.1016/j.jaad.2018.02.064].

Bei diesen wurden 473 verschiedene chemische Peelings vorgenommen, am häufigsten mit Glykolsäure (35 %). Bei 3,8 % (18/473) der Behandlungen traten Komplikationen auf. 1,1 % zeigten sich nur kurzfristig innerhalb der ersten beiden Wochen. Dabei wurden nur Reaktionen berücksichtigt, die länger andauerten als 72 Stunden nach dem Peeling. Langzeiteffekte (über zwei Wochen Dauer) kamen bei 2,7 % der Behandlungen vor. Die Effekte traten nach Anwendung von Glykolsäure, Milchsäure und Salizylsäure auf und hielten median viereinhalb Wochen an. Am häufigsten (2,3 %) kam es zu nachhaltigen Verkrustungen, bei 1,9 % entstanden postinflammatorische Hyperpigmentierungen und bei weiteren 1,9 % Erytheme. Am günstigsten waren Peelings im Winter. In dieser Jahreszeit traten die wenigsten unangenehmen Folgeerscheinungen auf. Menschen mit Hauttyp VI hatten in der adjustierten Analyse ein fünffach höheres Komplikationsrisiko als Personen mit Hauttyp III (4 Effekte; 12,5 % der Behandlungen in dieser Personengruppe). Beim Hauttyp IV war das Risiko gegenüber Hauttyp III verdoppelt (7 Effekte; 5,4 %).

figure 1

Chemisches Peeling: nicht nur für helle Hauttypen geeignet

© jolopes / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell(en))

Alle unerwünschten Effekte traten im Gesicht auf und waren innerhalb von acht Monaten wieder verschwunden. Zu permanenten Folgeerscheinungen kam es bei keinem der Patienten.