_ Obwohl bekannt ist, dass eine Urtikaria Betroffene in ähnlichem Maße beeinträchtigt wie eine ischämische Herzerkrankung, werden die Folgen der Krankheit für die Patienten oft unterschätzt. In einer Studie wurden nun die Auswirkungen chronisch spontaner Urtikaria (CSU) mit der durch eine Psoriasis hervorgerufenen Belastung für den Patienten verglichen [Balp MM et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2018; 32: 282-90].

Hierzu wurden die von Patienten auf freiwilliger Basis eingetragene Daten der NHWS(National Health and Wellness Survey)-Datenbank aus fünf europäischen Ländern — darunter Deutschland — von 2010, 2011 und 2013 ausgewertet. Die Schwere der CSU wurde in der Studie — anders als bei Psoriasis — nicht erfasst. Dennoch waren die Scores bezüglich psychischem und physischem Gesundheitszustand bei CSU-Patienten signifikant niedriger (also schlechter) als bei der kompletten Psoriasis-Gruppe und ähnlich den Scores der Gruppe mit moderater bis schwerer Psoriasis. Abgefragt wurden Missstimmungen, Depressionen und Schlafstörungen in den letzten zwölf Monaten. Auch in der Beeinträchtigung der Arbeitsfähigkeit ist CSU mit Psoriasis vergleichbar. Hierfür wurden Daten des WPAI(Work Productivity and Activity Impairment Questionaire)-Registers ausgewertet. Zudem suchten CSU-Patienten in den sechs Monaten vor dem Befragungszeitpunkt signifikant häufiger Ärzte (darunter Psychiater) und Ambulanzen auf oder wurden stationär behandelt. Diese Daten legen nahe, dass nicht nur der Einfluss auf Lebensqualität und Produktivität, sondern auch die durch die Behandlung entstehende Kosten beider Krankheiten vergleichbar sind.