Eine 52-jährige Frau mit rheumatoider Arthritis hatte vor einem Monat erstmals mehrere schmerzhafte, rote Flecken an beiden Handflächen und mehreren Fingern bemerkt. Seit drei Jahren bestand eine Dauertherapie mit Sulfasalazin und Azathioprin, vor eineinhalb Jahren war sie über sechs Monate hinweg mit Etanercept behandelt worden. Zusätzlich zu den Hautveränderungen ergab die Untersuchung typische Veränderungen einer fortgeschrittenen rheumatoiden Arthritis wie eine Ulnardeviation der Langfinger und eine Z-Deformität beider Daumen. Es bestand kein Fieber. Die BKS war mit 50 mm/h deutlich erhöht, der CRP-Wert lag bei 20,2 mg/l (Normalwert < 3,5), die Leukozytenzahl betrug 3.670/μl mit 87 % Neutrophilen.

In der Hautbiopsie zeigte sich ein papilläres Hautödem mit perivaskulären und interstitiellen lympohistiozytären und neutrophilen Infiltraten, die mit einer akuten febrilen neutrophilen Dermatose, einem Sweet-Syndrom, vereinbar waren. Differenzialdiagnostisch wären in diesem Fall eine Vaskulitis, ein Arzneimittelexanthem oder Hautinfektionen zu erwägen. Nach einer kurzen Stoßtherapie mit Prednisolon bildeten sich die Hautveränderungen rasch zurück. Auch im Verlauf des nachfolgenden Jahres traten sie nicht mehr auf. Das Behandlungsregime der rheumatoiden Arthritis blieb unverändert.

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Rote Flecken an Handflächen und Fingern einer Rheumatikerin

© N Engl J Med 2017; 377: 769