Schweißdrüsenkarzinome sind nicht nur extrem selten — auch die Klassifikation ist uneinheitlich. Für die einzelnen Entitäten gebe es keine klaren diagnostischen Kriterien und der Verlauf der Erkrankung sei nur schlecht charakterisiert, wie Prof. Uwe Hillen, Berlin, berichtete. Umso schwieriger sei es, einen Überblick über diese Erkrankung zu geben und die Literatur auszuwerten, denn für ein und dieselbe Entität gebe es mehrere Synonyme. Die klassische Unterteilung erfolgt nach ekkrin und apokrin. Dieses System ist aber umstritten, denn es gibt auch Mischformen mit ekkrinen und apokrinen Anteilen innerhalb desselben Tumors. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterscheidung nach malignem Potenzial, also die Unterteilung nach „low-grade“ und „high-grade“. Ein Beispiel für ein Schweißdrüsenkarzinom ist das Porokarzinom (Inzidenz 0,05 %). Es hat in den Epithelien des Akrosyringiums seinen Ursprung und tritt meist erst in höherem Lebensalter auf. Ebenfalls äußerst selten ist das primär kutane adenoid zystische Karzinom, von dem in der englischsprachigen Literatur nur etwa 117 Fälle beschrieben sind. Es tritt ebenfalls meist erst in höherem Lebensalter auf und ist häufig in der Kopf-Hals-Region lokalisiert. Das Hidradenokarzinom (6 % aller Schweißdrüsentumore) kommt häufig im mittleren Alter vor, zeigt sich als zunächst bis zu fünf Zentimeter große Knoten und bleibt lange asymptomatisch. Etwa 60 % dieser Tumore metastasieren innerhalb von zwei Jahren. Vom aggressiven, digitalen papillären Adenokarzinom sind meist Männer betroffen. Die Metastasierung erfolgt teilweise erst spät und kann bis zu 20 Jahre nach Primärtumor auftreten. Oft ist es nur schwer, das Karzinom als malignen Tumor zu erkennen. Wichtig sei es hier, tief zu biopsieren.

Prof. Hillen wies zudem darauf hin, dass die Schweißdrüsenkarzinome meist sehr aggressiv seien, es aber nur sehr wenige klinische Daten gebe. Meist bestünden diese aus Fallberichten, nur selten seien Studien verfügbar.