Die photodynamische Therapie (PDT) mit einwirkender Aminolävulinsäure (ALA) und anschließender Bestrahlung beispielsweise mit Blaulicht gehört zu den Feldtherapien aktinischer Keratosen. Jedoch dringt die ALA nicht sonderlich tief in die Haut ein, die Inkubationszeit ist lang und die Bestrahlung ist für die Patienten schmerzhaft.

Eine Möglichkeit, der ALA eine tiefere Penetration durch das hydrophobe Stratum corneum der Epidermis hindurch bis in das Stratum papillare oder reticulare der Dermis zu ermöglichen, besteht im Einsatz von Mikronadeln.

Im Zuge der Studie „Microneedle Photodynamic Therapy II“ (MNPDT-II) hat eine Arbeitsgruppe aus den USA den Nutzen eines Mikronadel-Rollers getestet. 33 Patienten mit aktinischen Keratosen wurden auf zwei Gruppen randomisiert. Bei 17 Probanden wirkte die ALA nach Vorbehandlung mit dem Roller 20 Minuten, bei 16 zehn Minuten ein. Jeder Teilnehmer war dabei seine eigene Kontrollperson, insofern jeweils eine Gesichtshälfte mit einem mit 200 μm langen Mikronadeln bestückten Verumroller, die andere Hälfte mit einem Placeboroller ohne Nadeln behandelt wurde. Nach der Inkubation folgte eine Bestrahlung mit Blaulicht (417 nm, 1.000 s, 10 J/cm2).

Nach rund einem Monat waren in der 20-Minuten-Gruppe auf der genadelten Seite 76 % und auf der nicht genadelten 58 % der aktinischen Keratosen verschwunden - ein signifikanter Unterschied. Bei drei Patienten waren die Läsionen auf der mit den Mikrostichen traktierten Seite vollständig verschwunden. In der Gruppe mit zehnminütiger ALA-Inkubation betrugen die Raten der beseitigten Läsionen 43 % (Nadelung) und 38 % (Placebo). Statistisch war diese Differenz bedeutungslos.

Fazit: Die Erfolgsquoten nach Mikronadelung, 20-minütiger ALA-Inkubation und Blaulichtbestrahlung von aktinischen Keratosen liegen in einem Bereich, den die MNPDT-I-Studie für eine einstündige ALA-Einwirkungszeit und anschließende Bestrahlung ergeben hat. Zudem sei die beschleunigte Prozedur praktisch schmerzlos gewesen, so die Autoren.