Antidepressiva verfügen über eine immunmodulatorische und antiphlogistische Wirkung. Inwieweit sich dieser Effekt für die Behandlung entzündlicher Dermatosen nutzen lässt, war Gegenstand eines aktuellen Reviews.
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Ärzte aus den USA haben die Daten von 8.772 Patienten mit T1-Melanomen retrospektiv analysiert. Für die Analyse wurden nur Patienten mit einer Tumordicke zwischen 0,5 und 1,0 mm berücksichtigt. Bei allen war eine kurative Exzision in Verbindung mit einer Sentinellymphknotenbiopsie (SLNB) vorgenommen worden. 333 (3,8 %) erhielten einen positiven Biopsiebefund. Als signifikante Risikofaktoren für einen regionären Lymphknotenbefall erwiesen sich jüngeres Alter (< 40 Jahre: Odds Ratio (OR) 2,04; 40-65 Jahre: OR 1,59), weibliches Geschlecht (OR 1,26), Breslow-Dicke ≥ 0,76 mm (OR 1,74), höheres Clark-Level (Level III: OR 2,07; Level IV/V: OR 2,27), Mitosen (OR 1,46) und Ulzerationen (OR 1,58). In einer Klassifikationsbaumanalyse stellte sich das Alter als wichtiger Indikator für einen Lymphknotenbefall heraus, an dritter Stelle nach Mitosen und Tumordicke.
Bei T1a-Tumoren mit einer Dicke von 0,76-1,0 mm sowie bei T1b-Tumoren mit einer Dicke von 0,5-0,75 oder von 0,76-1,0 mm wurde die Rate positiver SLNB-Befunde mit steigendem Alter durchgängig geringer. Patienten unter 40 Jahren mit T1b-Tumoren von 0,5-0,75 mm hatten zu 5,6 % Lymphknotenmetastasen. Geht man davon aus, dass eine SLNB üblicherweise ab einem Risiko von 5 % angeboten werden sollte, wäre sie hier also in Betracht zu ziehen, wie die Autoren ausführen. Die SLNB ist jedoch sowohl in der deutschen als auch in der US-amerikanischen Leitlinie frühestens ab einer Tumordicke von 0,75 mm vorgesehen.
Auf der anderen Seite hatten von den über 65-jährigen Patienten mit T1b-Tumoren mit einer Dicke von 0,76-1,0 mm nur 3,9 % einen positiven Biopsiebefund. Für diese Patienten wird in den Leitlinien jedoch die SLNB empfohlen. Die Ärzte halten die Empfehlung daher für „möglicherweise zu großzügig“.
Fazit: Die derzeitigen Empfehlungen zur SLNB bei Melanomen mit einer Tumordicke ≤ 1,0 mm könnten für junge Patienten zu restriktiv und für alte zu liberal sein. Danach ist das Alter ein wichtiger und unabhängiger Risikofaktor: Je jünger die Patienten, desto häufiger waren regionäre Lymphknotenmetastasen nachzuweisen.
Literatur
Sinnamon AJ et al. Association Between Patient Age and Lymph Node Positivity in Thin Melanoma. JAMA Dermatol 2017; 153: 866-73
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Schumacher, B. Lymphknotenbiopsie bei T1-Melanom?. hautnah dermatologie 33, 22 (2017). https://doi.org/10.1007/s15012-017-2562-z
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