_ Entwickeln sich Melanoma mehrheitlich aus bestehenden Nävi oder entstehen sie de novo? Diese Frage wird in der Wissenschaft schon seit Jahrzehnten kontrovers diskutiert: Die Prävalenzraten von nävusassoziierten Melanomen schwanken in der Literatur zwischen 4 % und 72 %, inzwischen wird aber davon ausgegangen, dass Melanome eher auf zuvor gesunder Haut entstehen. Dermatologen aus Griechenland und Italien haben nun abermals eine Metaanalyse zum Thema vorgelegt [Pampena R et al. J Am Acad Dermatol 2017; http://doi.org/cdwq], unter besonderer Berücksichtigung der Tumordicke und des Nävustyps.

38 Studien erfüllten die Selektionskriterien. Von insgesamt 20.126 Melanomen erwiesen sich 5.852 (29,1 %) als nävusassoziiert. In 15 der Studien wurden Angaben zum Nävustyp gemacht: Lag ein nävusassoziiertes Melanom vor, war es statistisch gesehen unerheblich, ob der betreffende Nävus dysplastische Merkmale hatte oder nicht. Nävusassoziierte Melanome hatten zudem eine im Mittel um 0,39 mm niedrigere Breslow-Dicke als De-novo-Melanome. Dies geht konform mit der Beobachtung, dass Patienten mit De-novo-Melanomen ein schlechteres Gesamtüberleben haben.

Insgesamt bieten die Ergebnisse der Metaanalyse weitere Argumente für Patienten, ihren Körper regelmäßig auf neu aufgetretene Hautveränderungen abzusuchen.