_ Die Alopecia androgenetica ist die häufigste Form des Haarausfalls, mindestens die Hälfte aller Männer gehört im Alter von 50 zu ihren Opfern. Die Follikel, aus denen die Haare wachsen, reagieren empfindlich auf Androgene. Jedenfalls in vitro hemmen Testosteron, aber auch Östrogen das Haarwachstum. Deutsche Forscher haben nun anhand einer Querschnittsstudie untersucht, ob der Haarausfall von Männern mit der Höhe ihrer Sexualhormonspiegel korreliert ist [Kische H et al. JAMA Dermatol 2017; 153: 935-37].

373 Männern rückten sie mit Flüssigchromatographie, gekoppelt mit Massenspektrometrie, zu Leibe beziehungsweise zu Blute. Irgendeinen Zusammenhang zwischen den Spiegeln männlicher Sexualhormone und dem Vorhandensein von Haarausfall (ja oder nein) oder einer Zunahme der Alopezie gemäß der Norwood-Hamilton-Skala (je mehr Hormone, desto höhergradig der Haarausfall) förderte der technische Aufwand nicht zutage. Demnach konnte keine Verbindung zwischen der Androgenkonzentration und dem Haarverlust von Männern festgestellt werden. Resultate früherer Untersuchungen wurden damit bestätigt.

Das heißt: Die androgenetische Alopezie geht vermutlich eher auf die Androgenempfindlichkeit oder auf die Dichte der Androgenrezeptoren zurück als auf die Serumkonzentrationen der Androgene selbst.

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