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„Das Derma Update ist seit Jahren die erfolgreichste Update-Veranstaltung des Landes.“

Prof. Thomas Werfel

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Prof. Thomas Schwarz

Im November 2016 fand zum 10. Mal das Derma Update unter der Schirmherrschaft der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zusammen mit Dermatologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Wiesbaden und Berlin statt. Die Idee, mit ausgewiesenen Rednern ein „echtes“ Update, das heißt einen Überblick über die wichtigsten Publikationen des vorangegangen Jahres, verbunden mit kurzen Zusammenfassungen des State-of-the-Art und Kommentierungen für die Praxis zu präsentieren, erwuchs aus den positiven Erfahrungen mit diesem Veranstaltungsformat in anderen Fachgebieten.

Das Derma Update entwickelte sich schnell zu einer „Kultveranstaltung“ mit Teilnehmerzahlen von initial um die 400 auf aktuell über 1.850, wobei beide Veranstaltungen aufgrund der begrenzten räumlichen Kapazitäten in den letzten Jahren immer komplett ausgebucht waren. Mit über 700 Voranmeldungen für die jeweils nächste Veranstaltung während der noch laufenden Veranstaltung und Bewertungen von 1,3 (Notendurchschnitt nach einem Schulnotenbewertungssystem von 1–5) ist das Derma Update seit Jahren die erfolgreichste Update-Veranstaltung des Landes. Eine Kapazitätserweiterung in Berlin ist mit Wechsel des Veranstaltungsortes 2017 angestrebt, dennoch wird eine frühe Anmeldung weiterhin empfohlen.

Im vorliegenden Heft von hautnah dermatologie werden einige Highlights aus der Veranstaltung 2016 zusammengefasst:

Mit dem Artikel „Atopische Dermatitis: Was ist in der Pipeline?“ (siehe Seite 6) wird ein hochaktuelles Thema angesprochen: Bei keiner entzündlichen Hauterkrankung werden derzeit parallel so viele klinische Studien durchgeführt wie bei der atopischen Dermatitis. Zahlreiche Angriffspunkte werden untersucht, darunter der Histamin-4-Rezeptor und diverse Zytokinrezeptoren, hier insbesondere der IL-4/IL-13 Rezeptor. Auch zur Immunadsorption und zur Stammzelltherapie gibt es aktuelle Studiendaten.

Die Arbeit „Neues zu Früherkennung und Screening“ (Seite 12) fasst Argumente von Gegnern und Fürsprecher einer Hautkrebsfrüherkennung zusammen, weist auf neue Kosten-Nutzen-Bewertungen hin und kommt am Ende zu einer positiven Bewertung von Früherkennung und Screeningmethoden zur Erfassung von Frühformen des Hautkrebses.

Eng mit diesem Thema ist die Auflichtmikroskopie verbunden. In einem sehr lesenswerten Beitrag zu besonderen Lokalisationen werden Befunde an Akren oder Mukosa dargestellt, die sich hier oft untypisch präsentieren (Seite 16).

Wie wichtig das Management der Psoriasis mit der Erfassung möglicher Begleiterkrankungen und Triggerfaktoren ist, zeigt der Beitrag auf Seite 22. Aktuelle Daten legen nahe, dass sich durch Beachtung und Behandlung psychischer Begleiterkrankungen auch die Hautsymptomatik positiv beeinflussen lässt.

Aus dem sehr umfangreichen Derma-Update-Beitrag zur Allergologie werden im vorliegenden Themenheft besondere Aspekte zur Insektengiftallergie herausgestellt (Seite 26). Hierbei werden Neuigkeiten zur In-vitro-Diagnostik, zu Autoinjektoren und zum Kounis-Syndrom dargestellt.

Unerfreuliches gibt es zur Syphilis zu berichten. Die Neuinfektionen nehmen – gerade im Vergleich zu HIV – weiterhin verstärkt zu (Seite 30). Auch die serologischen Versagerquoten der Standardtherapie wirken nicht beruhigend, verdeutlichen aber den Wert niederschwelliger Präventionsangebote.

Aus dem gewaltigen Gebiet der Immundermatosen wird in dieser Sonderausgabe die Dermatomyositis herausgestellt, die zwar relativ selten ist, aber aufgrund der paraneoplastischen Assoziationen beim Erwachsenen jedem Dermatologen geläufig sein muss (Seite 34).

Sie halten also ein spannendes Heft mit Kongress-Highlights des letzten Derma Updates 2016 in den Händen. Wir wünschen informatives und angenehmes Lesevergnügen und empfehlen einen Besuch der Veranstaltung 2017: Melden Sie sich bald an!