_ Noch bleibt eine Acne inversa, auch bekannt unter Hidradenitis suppurativa, oft unerkannt. Bei später Diagnosestellung besteht aber die Gefahr eines progredienten Verlaufs. Den gilt es im Falle der entzündlichen, moderaten bis schweren Form durch eine frühe und effektive antientzündliche Therapie zu vermeiden.

Der Tumornekrosefaktor-α (TNF-α)-Inhibitor Adalimumab (Humira®) stellt hierü die einzige zugelassene medikamentöse Therapieoption dar. Seit einem Jahr ist er für die Therapie von Erwachsenen mit aktiver mittelschwerer bis schwerer Acne inversa, die auf eine konventionelle systemische Therapie nicht angesprochen haben, zugelassen. Die Zulassung beruht auf den 36-wöchigen, randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studien PIONEER I und II (Kimball A B et al. J Invest Derm. 2014;134:S36, 210; Jemec GB et al. J Am Acad Dermatol 2015; 72: AB45).

Das Therapieschema bestand aus 160 mg zu Studienstart, gefolgt von 80 mg in der zweiten Woche und wöchentlich 40 mg Adalimumab ab der vierten Woche zusätzlich zu einem topischen Antiseptikum.

Das klinische Ansprechen wurde mit dem HiSCR („hidradenitis suppurativa clinical response“) -Score beurteilt. Diesen Endpunkt erzielten nach zwölf Wochen signifikant mehr Patienten unter Adalimumab als unter Placebo. In PIONEER II waren es 58,9 % versus 27,6 % (p < 0,001). Auch der durch Acne inversa bedingte Hautschmerz war nach zwölf Wochen signifikant häufiger klinisch relevant zurückgegangen (45,7 % versus 20,7%, p < 0,001).

Trotz der im Vergleich zur Plaque Psoriasis doppelten Dosis, fanden sich in beiden Studien keine neuen Sicherheitssignale, berichtete Prof. Dr. Christos Zouboulis vom Städtischen Klinikum Dessau.