_ Kutane Nebenwirkungen treten unter Checkpointinhibitoren häufig auf, erreichen aber selten höhere Schweregrade. Vor allem Melanompatienten sind betroffen. „Vitiligo sehen wir bei etwa 10 % der Melanompatienten unter Immuntherapie“, sagte Prof. Ralf Gutzmer, Hannover. Vitiligo unter Anti-PD-1-Therapie ist mit besserem Ansprechen assoziiert [Hua C et al. JAMA Dermatol. 2016; 52:45–51]. Zu beachten sei, dass diese Patienten weitere Autoimmunerkrankungen entwickeln können, etwa Typ-1-Diabetes.

Beim Rash handelt es sich meist um makulopapulöse Exantheme, die mit topischen Steroiden therapierbar sind. Schwerere Fälle machen systemische Steroide und eventuell eine Therapiepause erforderlich. Therapiebegleitender Juckreiz ist laut Gutzmer häufig mild und lässt sich gut mit rückfettender Hautpflege, Antihistaminika und topischen Steroiden bei Ekzematisierung therapieren.

In Einzelfällen treten unter Anti-PD-1-Therapie entzündliche Hauterkrankungen auf, etwa Psoriasis (evtl. mit Nagelbeteiligung und Psoriasis-Arthritis), bullöse Dermatosen (z. B. bullöses Pemphigoid) oder Mundschleimhautveränderungen (z. B. Lichen ruber mucosae). Wie Gutzmer erklärte, bessern sich diese Nebenwirkungen unter systemischen Steroiden; eine Therapieunterbrechung ist ratsam. Da sich eine vorbestehende Psoriasis oder Psoriasis-Arthritis unter einer Anti-PD-1-Therapie verschlechtern kann, ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse erforderlich.