Niedrige Vitamin-D-Spiegel im Blut sind mit einem schlechteren Krankheitsverlauf bei Melanompatienten assoziiert. Dies gilt auch dann, wenn man den Entzündungsparameter C-reaktives Protein (CRP) bei der statistischen Untersuchung berücksichtigt, wie aus einer Studie aus den USA hervorgeht.
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Die US-Studie ist Teil einer noch laufenden prospektiven Untersuchung mit mehr als 3.000 Melanompatienten und Gesunden. Für die aktuelle Studie haben die Forscher Plasmaproben von 1.042 Melanompatienten gleichzeitig auf die Parameter Vitamin D und CRP untersucht. In einer früheren Studie hatten sie bereits zeigen können, dass ein erhöhter CRP-Spiegel im Blut ein Prognosemarker für ein verringertes melanomspezifisches Überleben ist. Damals lag allerdings der Fokus nicht zugleich auch auf Vitamin D. Da sich die Konzentrationen dieses Vitamins im Blut bei entzündlichen Prozessen verringern, könnte dies ein Marker für systemisch-entzündliche Reaktionen sein.
Die Wissenschaftler haben heparinisierte Plasmaproben der Patienten für die spätere Testung (nach median 5,1 Jahren) bei −80 °C eingefroren. Bei 914 Patienten (87,7 %) wurde das Blut mehr als zwei Wochen nach einer chirurgischen Intervention entnommen. Bei allen Patienten wurde sie noch vor Beginn der systemischen Behandlung vorgenommen. Das mediane Follow-up zwischen Blutentnahme und dem letzten Arztkontakt oder Tod lag bei 7,1 Jahren, die medianen Vitamin-D-Spiegel bei 25 ng/ml. Als Vitamin-D-Mangel wurden Werte unter 20 ng/ml definiert, physiologisch sind Werte über 30 ng/ml. Fast jeder vierte Studienteilnehmer hatte einen Vitaminmangel.
Verwendeten die Wissenschaftler 20 ng/ml als Cut-off-Wert, errechneten sie für das Gesamtüberleben eine Hazard Ratio (HR) von 1,44 und für das melanomspezifische Überleben eine HR von 1,37: Die Wahrscheinlichkeit, zu sterben oder an den Folgen des Melanoms zu sterben, war demnach um 44 % beziehungsweise um 37 % erhöht. Beim krankheitsfreien Überleben gab es keinen Unterschied zwischen Patienten mit höheren oder niedrigeren Vitamin-D-Werten. Die Ergebnisse von uni- und multivariaten Analysen waren ähnlich. Bei diesen Berechnungen wurden Alter, Geschlecht, Krankheitsstadium, Jahreszeit bei der Blutentnahme und CRP berücksichtigt.
Schließlich berechneten die Autoren die HR unter der Voraussetzung, dass der Cut-off-Wert bei 16 ng/ml Vitamin D liegt. Die Wahrscheinlichkeit zu sterben war dann bei Patienten mit niedrigeren Werten um das Zweifache erhöht, die Wahrscheinlichkeit, an den Folgen des Melanoms zu sterben, um das 1,76-Fache, und die, ein Rezidiv zu bekommen, um das 1,62-Fache. Auch hier waren sich die Ergebnisse der uni- und der multivariaten Analyse ähnlich.
Fazit: Nach Ansicht der Wissenschaftler sind die Studienergebnisse ein Hinweis darauf, dass Melanompatienten von einer Vitamin-D-Supplementation oder von Maßnahmen, die das CRP senken, profitieren könnten. Einschränkend weisen sie darauf hin, dass sie in ihrer Studie keine Informationen zur UV-Exposition der Studienteilnehmer auswerten konnten. Informationen zur Jahreszeit während der Blutentnahme seien nur Näherungswerte.
Literatur
Fang S et al. Association of Vitamin D Levels With Outcome in Patients With Melanoma After Adjustment For C-Reactive Protein. J Clin Oncol. 2016;34:1741–7
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Leiner, P. Schlechte Melanom-Prognose bei zu niedrigen Vitamin-D-Spiegeln. hautnah dermatologie 32, 22 (2016). https://doi.org/10.1007/s15012-016-2219-3
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