Die wechselseitigen Assoziationen wurden anhand der Daten von 1.537 Melanompatienten und 52.354 Patienten mit nicht kutanem Krebs errechnet. Hiernach bekamen 76 Melanompatienten ein zweites Primärmalignom, wobei die Diagnose in 64 % der Fälle bereits in den ersten zwei Jahren nach dem Hautkrebsbefund gestellt wurde. Umgekehrt wuchs bei 127 Krebspatienten zusätzlich ein primäres Melanom. Die mediane Nachbeobachtungszeit betrug in beiden Patientengruppen vier Jahre.

Die Forscher kalkulierten aus ihren Daten standardisierte Inzidenzraten (SIR) als Verhältnis der beobachteten zu den erwarteten Tumorhäufigkeiten.

Bidirektionale Assoziationen wie etwa in Bezug auf Brust-, Schilddrüsenkrebs und hämatopoetische Malignome erklären sich die Autoren einmal mit gemeinsamen, Lebensstil-bedingten Risikofaktoren. Sie weisen darauf hin, dass Melanome häufiger bei Patienten mit höherem sozioökonomischem Status auftreten und sehen darin eine mögliche Verbindung zu Prostata-, Brust- und Schilddrüsenkrebs.Eine andere mögliche Erklärung ist eine systematische Verzerrung, die sich aus den engmaschigen Nachuntersuchungen nach der Diagnose eines Malignoms ergeben kann. Daü spricht, dass zweite primäre Malignome nach Melanomdiagnose sehr häufig in zwei Jahren nach der Hautkrebsdiagnose diagnostiziert wurden und sich die Melanome, die nach vorheriger nicht kutaner Krebserkrankung gefunden wurden, tendenziell in einem früheren Stadium als erstdiagnostizierte Melanome befanden.

Fazit: Ursachen für Korrelationen zwischen Melanomen und anderen Tumoren sind wahrscheinlich eine soziokulturell bedingte Häufung von Risikofaktoren und eine durch verstärkte Überwachung entstehende Verzerrung bei den gleichen Patientensubgruppen, so die Autoren.