_ Dass psychiatrische Störungen bei Patienten mit systemischen Lupus erythematodes häufig sind, ist ausführlich dokumentiert. Ein Ärzteteam aus Frankreich hat anhand einer Fall-Kontroll-Studie untersucht, ob das auch für Patienten mit Formen von kutanem Lupus erythematodes (CLE) zutrifft [Jalenques I et al. BJD 2016;174:1051–60]. Hierzu wurden 75 CLE-Patienten mit 150 Kontrollen nach Alter, Geschlecht und Bildungsniveau gematcht.

37 Patienten (49 %) und 20 gesunde Kontrollen (13 %) erfüllten aktuell das Kriterium für mindestens eine Achse-I-Störung (p < 0,001), 55 Patienten (73 %) und 65 Kontrollen (43 %) hatten eine solche psychische Störung in der Anamnese (p < 0,001). Diese Raten bewegen sich in der Größenordnung von jenen von Patienten mit systemischem Lupus erythematodes. Häufigste Störungen waren die generalisierte Angststörung (23 % vs. 3 %) und Suizidneigung (24 % vs. 7 %), aber auch Alkoholabusus und Depressionen waren bei CLE-Patienten signifkant häufiger als bei den hautgesunden Kontrollen. Hautärzte sollten diesbezüglich wachsam sein und betroffene Patienten an einen Psychiater überweisen.

Interessanterweise war es unerheblich, ob die Hautläsionen sichtbar waren oder nicht — was im Gegensatz zu Studien mit Psoriasis oder Vitiligo steht. Offenbar scheint die Krankheit selbst und nicht deren klinische Ausprägung mit der Entwicklung von psychischen Störungen verbunden zu sein.