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© Klaus Rose

_ Ein belgisches Forscherteam hat untersucht, ob sich ein alternatives Verfahren zum Hautktrebsscreening eignet [Hoorens I et al. JAMA Dermatol 2016; 152: 27–34]. Hierzu wurden gut 9.000 Erwachsene zu einem läsionsorientierten Screening (LOS) eingeladen. Zur Untersuchung erscheinen sollten Personen mit einem verdächtigen Hautmal. Eine Kontrollgruppe wurde zum klassischen Ganzkörperscreening (GKS) gebeten.

Die Hautkrebs-Detektionsraten in beiden Gruppen unterschieden sich dabei nicht signifikant, sie lagen bei 2,3 % (GKS) und 3,2 % (LOS). Meist handelte es sich um Basalzellkarzinome. Umgerechnet auf die Zahl der Eingeladenen wurden beim GKS-Screening mehr Hautmalignome entdeckt (0,4 % vs. 0,1 % unter LOS). Das LOS ging mit rund 41 Sekunden Zeitaufwand im Vergleich rascher vonstatten als das GKS, für das 232 Sekunden benötigt wurden.

Grundsätzlich halten die Belgier das LOS bei langen Wartelisten und schmalen Budgets für eine akzeptable Alternative zum GKS, sofern es in der Obhut von Dermatologen liegt. Sie verweisen darauf, dass ein an das LOS anschließendes GKS bei unauffälliger Indexläsion nur selten (0,4 % in der Studie), bei suspektem Mal aber häufig (30 %) zu weiteren Befunden führt. Daher sei ein GKS vermutlich vor allem in solchen Fällen indiziert.