_ Insgesamt ist die Datenlage zu Wirksamkeit und Sicherheit der spezifischen Immuntherapie (SIT) bei allergischer Rhinokonjunktivitis (AR) umfangreich und robust, sagte Dr. Adam Chaker, München. Das Problem sei mangelnde Therapieadhärenz. „Weniger als 20–25 % der Patienten beenden ihre Immuntherapie“, so Chaker. Der häufigste Grund dafür sei der Zeitaufwand der Therapie. Hochdosierte Allergoide, die eine schnellere Aufdosierung ermöglichen, können zu einer besseren Adhärenz beitragen.

Chaker stellte die Ergebnisse einer multizentrischen Phase-II-Studie mit 122 AR-Patienten vor, in der eine verkürzte Aufdosierung mit einem 6-Gräserpollen-Allergoid (Allergovit®) untersucht wurde. Bei der Hälfte der Patienten erfolgte die Aufdosierung mit nur vier Injektionen, bei den übrigen mit sieben Injektionen (Standardregime).

Zwar wurden bei schnellerer Aufdosierung etwas mehr lokale und systemische Nebenwirkungen registriert, aber alle waren mild in der Ausprägung, so Chaker. Bei drei Viertel der Behandelten war die verkürzte Aufdosierung ohne Rückdosierung möglich. Nur acht Patienten mit schneller Aufdosierung (13 %) und vier mit dem Standardregime (6,6 %) zeigten systemische Reaktionen. Von den Patienten selbst wurde die Verträglichkeit der Therapie zu 80 % mit „sehr gut“ oder „gut“ bewertet (vs. 91,5 % Standardregime), von den behandelnden Ärzten erteilten dieses Urteil 87 % (vs. 100 %).