Zu einem Konsensustreffen, an dessen Ende ein ausformulierter Algorithmus zur AK-Prävention vorlag, waren die Professoren Jean Krutmann (Düsseldorf), Carola Berking (München), Mark Berneburg (Regensburg), Thomas Diepgen (Heidelberg), Thomas Dirschka (Wuppertal) und Markus Szeimies (Recklinghausen) zusammengekommen. Unterstützt wurden die Experten vom Unternehmen ISDIN, das in seinem Sortiment auch Sonnenschutzprodukte vorhält.

Zu den Basismaßnahmen der Prävention von UV-Schäden gehören demnach die Vermeidung von Sonnenlicht während der Spitzenbelastung mit UV-Strahlung sowie das Tragen schützender Kleidung. Wo eine Exposition nicht zu vermeiden ist, kann eine Sonnenschutzcreme gute Dienste leisten.

Schutzcremes wirken nur, solange die UV-Strahlung noch keinen DNA-Schaden angerichtet hat. Inzwischen sind aber Sonnenschutzprodukte erhältlich, mit denen sich solche Schäden reparieren lassen sollen. Diese enthalten aktive Reparaturmoleküle, welche sich die Forschung von der Natur abgeschaut hat. Beispielsweise nutzen bestimmte Bakterien die T4N5-Endonuklease, die UV-bedingt beschädigte Erbinformationen austauscht. Beuteltiere und Algen bedienen sich der Photolyase zum selben Zweck. Mithilfe liposomaler Lotionen lassen sich diese Moleküle, die in menschlichen Zellen nicht synthetisiert werden, in die Haut einbringen. Dies soll der Entstehung aktinischer Keratosen, einer eventuellen Feldkanzerisierung und schließlich weißem Hautkrebs vorbeugen. Vor diesem Hintergrund schlagen die Experten eine abgestufte Vorgehensweise vor.

  • Personen mit niedrigem Risiko (Hauttyp Fitzpatrick ≥ III, leere [Familien-]Anamnese für weißen Hautkrebs, keine Risikomerkmale wie Sonnenbrände): Sonnenschutz im Sommer.

  • Mittleres Risiko (Fitzpatrick < III und/oder positive Anamnese und/oder Risikomerkmale): ganzjähriger Sonnenschutz mit Schutzfaktor > 50.

  • Hohes oder sehr hohes Risiko (AK vorhanden, evtl. mit Feldkanzerisierung, oder entsprechende Therapie in der Anamnese, weißer Hautkrebs in der Anamnese, klinisch relevante Lichtschäden an der Haut, Organempfänger, Immunsupprimierte, Xeroderma pigmentosum): ganzjährig sehr hoher Sonnenschutz und Produkte mit Enzymen zur DNA-Reparatur.

Fazit: Dermatologische Fachleute aus Deutschland haben sich auf eine Strategie geeinigt, wie dem Risiko von DNA-Schäden durch Sonnenlicht und der Gefahr maligner Transformation zu begegnen ist. Besonders heben sie die Rolle von Produkten hervor, die Reparaturenzyme wie Photolyase enthalten.