_ Um die Handekzem-Diagnostik zu vereinfachen, haben dänische Dermatologen ein neues Klassifikationsschema vorgeschlagen [Agner T et al. JEADV 2015; doi: 10.1111/jdv.13308]. Es basiert auf folgender Einteilung:

  1. 1.

    Allergische Kontaktdermatitis: Voraussetzung ist ein positiver Patchtest auf ein (kreuzreagierendes) Allergen sowie ein dokumentierter oder angenommener Handkontakt mit jenem Allergen.

  2. 2.

    Irritative Kontaktdermatitis: Der Kontakt mit größeren Mengen eines ekzemauslösenden Reizstoffs muss belegt werden. Eine allergische Kontaktdermatitis sollte ausgeschlossen werden.

  3. 3.

    Atopisches Handekzem: Dieses ist zu vermuten, wenn Patienten in der Vergangenheit bereits atopische Ekzeme hatten und Reizstoffe als Auslöser ausgeschlossen werden können.

  4. 4.

    Protein-Kontaktdermatitis oder Kontakturtikaria: Hierbei lassen sich biologische Stoffe wie Latex oder Nahrungsmittel als Auslöser über einen Pricktest nachweisen. Auch eine spezifische IgE-Reaktion auf verdächtiges Material bestätigt die Diagnose.

  5. 5.

    Vesikulär-endogenes Handekzem: Kann ein atopisches Ekzem ausgeschlossen werden und lassen sich keine Trigger finden, gilt das klinische Bild. Bei der vaskulär-endogenen Form stehen bläschenförmige Eruptionen im Vordergrund.

  6. 6.

    Hyperkeratotisch-endogenes Handekzem: Bläschen und Pusteln werden bei dieser Form nicht beobachtet, dafür eine Pulpitis oder eine Hyperkeratose auf der Handinnenseite

In einer Studie konnten die Ärzte 89 % der Patienten direkt einer der sechs Kategorien zuordnen. Nur 4 % ließen sich überhaupt nicht klassifizieren, bei rund 7 % erschien eine einzige Kategorie nicht angebracht, diese Patienten erhielten zwei oder mehr Hauptdiagnosen. Insgesamt sehen die Dermatologen anhand ihrer Studie ausreichend Hinweise, dass das vorgeschlagene Klassifikationssystem auch für den Praxiseinsatz taugt.