_ Die MAP-Kinase-Signalkaskade ist mehrstufig: Dem BRAF-Protein ist das MEK-Protein nachgeordnet. BRAF wird zielgerichtet durch Vemurafenib (Zelboraf®) inhibiert, MEK durch Cobimetinib. Welche Wirksamkeit die duale Hemmung mit Vemurafenib plus Cobimetinib verglichen mit der Vemurafenib-Monotherapie hat, untersuchte die placebokontrollierten doppelblinden Phase-III-Studie coBRIM mit 495 therapienaiven Patienten [Larkin J et al. J Clin Oncol 2015; 33 (Suppl): Abstract #9006]. Sie erhielten randomisiert entweder die Kombinationstherapie Vemurafenib plus Cobimetinib oder die Vemurafenib-Monotherapie. Der primäre Endpunkt war das progressionsfreie Überleben (PFS).

Die Patienten der Cobimetinib-Vemurafenib-Gruppe erreichten im Median ein PFS von 12,3 Monaten, die Patienten der Vemurafenib-Gruppe 7,2 Monate (Hazard Ratio 0,58; 95%-Konfidenzintervall: 0,46–0,72). „Die Kaplan-Meier-Kurven bleiben im Verlauf getrennt, die Kombination scheint auch langfristig der Monotherapie überlegen zu sein“, kommentierte PD Dr. Bastian Schilling, Essen. Auch bezüglich der objektiven Ansprechrate war die Kombinationstherapie der Monotherapie überlegen: 69,6 % versus 50,0 %. Zudem war die Kombinationstherapie besser verträglich als die Vemurafenib-Therapie, betonte Schilling.

Die Zulassung für die Kombinationstherapie durch die Europäische Zulassungsbehörde EMA wird für Ende des Jahres 2015 erwartet. „Die Monotherapie mit einem BRAF-Inhibitor wird in der zielgerichteten Therapie des fortgeschrittenen Melanoms zukünftig kaum noch eine Rolle spielen“, so Schilling.