_ Fortgeschrittene Melanome werden von erfahrenen Dermatologen ohne Schwierigkeiten erkannt. Doch zahlreiche klinisch auffällige Hautveränderungen bleiben eine große diagnostische Herausforderung. Der subjektive Eindruck alleine bietet nicht immer genügend Information für oder gegen eine klare Biopsieentscheidung. Hier kann die am Stockholmer Karolinska-Institut entwickelte elektrische Impedanzspektroskopie (EIS) einen hilfreichen Beitrag leisten.

Das Nevisense®-System hat laut der größten in diesem Zusammenhang jemals durchgeführten Studie gute Ergebnisse bei der Diagnostik von Hautkrebs erzielt [Malvehy J et al. Br J Dermatol 2014; 71: 1099–107.]. Das System kann mithilfe der EIS benigne Läsionen von Melanomen unterscheiden. In der multizentrischen prospektiven Doppelblindstudie wurden 1.943 melanomverdächtige Läsionen untersucht. Von den 265 mittels histologischer Untersuchung diagnostizierten Melanomen, hatte Nevisense® 256 erkannt, beim nicht melanozytären Hautkrebs wurden alle 55 Fälle richtig identifiziert. Die Sensitivität lag damit bei 96,6 % respektive 100 %.

Die EIS nutzt die elektrischen Eigenschaften von menschlichem Gewebe, um zelluläre Strukturen zu kategorisieren und malignes Gewebe zu identifizieren. Als nicht optisches Diagnostikverfahren ist das System daher nicht auf das Vorhandensein von Pigmenten angewiesen. Mit dem neuen Nachweisverfahren könnten unnötige Exzisionen von eigentlich gutartigen Hautveränderungen vermieden werden. Zusätzlich könnte durch die frühe Diagnose die Mortalität beim Melanom gesenkt werden.

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Nicht invasive Abklärung verdächtiger Hautveränderungen

© SciBase

Die Nevisense®-Anwendung ist nicht invasiv und daher problemlos delegierbar. Beim Hautkrebsscreening kann das System den Hautarzt sowohl bei der Identifizierung von Melanomen als auch bei der Vermeidung unnötiger Exzisionen unterstützen.