_ Bei etwa einem Drittel aller Psoriasispatienten — rund 1,6 Millionen in Deutschland — beginnt die Erkrankung bereits in der Kindheit, berichtete Dr. Uwe Schwichtenberg, Bremen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie ist besonders wichtig, weil die körperlichen und emotionalen Belastungen der Betroffenen mit zunehmender Krankheitsdauer kumulieren. Auch das kardiovaskuläre Risiko und die Mortalität von Psoriasispatienten ist erhöht.

Die Diagnosestellung einer Psoriasis ist allerdings für Nicht-Dermatologen nicht immer einfach. Neben sehr charakteristischen Befunden wie Hautläsionen an den Streckseiten der Ellenbogen oder im Gesicht können zum Beispiel auch Hände oder Füße betroffen sein, so Schwichtenberg. Zu den Differenzialdiagnosen zähle die Pilzerkrankung Tinea, Impetigo und das nummuläre Ekzem. Besonders schwierig sei die Diagnose einer ekzematisierten Psoriasis. Schwichtenberg empfahl eine enge Zusammenarbeit von Hausärzten, Pädiatern und Dermatologen, die jeweils zu etwa einem Drittel Kinder und Jugendliche mit Psoriasis versorgen. Die Therapie sollte abgestuft nach dem Schweregrad der Psoriasis und nach dem individuellen Behandlungsziel erfolgen.

Für Kinder ab vier Jahre mit schwerer chronischer Plaque-Psoriasis ist seit kurzem Adalimumab (Humira®) zugelassen. „Der TNF-Blocker zählt zu den am besten wirksamen Medikamenten bei Psoriasis“, sagte Prof. Matthias Augustin, Hamburg. Zudem verringern sich unter einer Therapie mit TNF-Blockern auch häufige psychiatrische Begleitsymptome der Patienten wie Depressionen und Ängste. Die Phase-III-Daten zu Adalimumab bei Kindern und Jugendlichen werden auf einem der kommenden medizinischen Kongresse vorgestellt.