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Eine 37-jährige rothaarige Patientin stellte sich wegen streifenartig angeordneter roter und weißer Verfärbungen ihrer Haare vor. Vier Monate zuvor war eine Behandlung mit Sunitinib wegen eines Thymuskarzinoms begonnen worden. Es handelte sich dabei um eine experimentelle Behandlung. Sie hatte 28 Tage lang 50 mg Sunitinib täglich eingenommen, danach 14 Tage Therapiepause gemacht und die Behandlung fortgesetzt.
Sunitinib ist ein oral applizierbarer Inhibitor mehrerer Rezeptoren von Tyrosinkinasen, welcher das Tumorwachstum und die Metastasierung über eine Hemmung der Angiogenese verlangsamt oder aufhält. Als unerwünschte Nebenwirkung tritt auch ein Rückgang der Melaninsynthese auf, der zu einer Depigmentierung der Haare führt. Veränderungen der Haarfarbe und der Hautpigmente sind bekannte Begleitwirkungen von Sunitinib.
Anhand des regelmäßig angeordneten Wechsels zwischen Weiß und Rot der Haare lässt sich retrospektiv ablesen, dass die Patientin die Sequenz von Therapieanwendungen und Therapiepausen bei ungestörtem Haarwachstum konsequent eingehalten hat. Insgesamt wurde sie bislang mit sechs Zyklen von Sunitinib behandelt. Es geht ihr klinisch gut.
Literatur
Brzezniak C & Szabo E. Sunitinib-associated hair depigmentation. N Engl J Med 2014; 370: e27
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Füeßl, H.S. Die Erinnerung wohnt in den Haaren. hautnah dermatologie 31, 22 (2015). https://doi.org/10.1007/s15012-015-1934-5
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