Radioaktive Stents – Problematik und Lösungsmöglichkeiten

Hintergrund:

Die Implantation eines radioaktiven Stents war das erste koronare Brachytherapieverfahren zur Verhinderung der Restenose nach PTCA, das in Europa im Rahmen von multizentrischen Studien untersucht wurde.

Problematik radioaktiver Stents: Die Analyse von weltweit mehr als 400 Patienten mit radioaktiven Stents (³²P-Betastrahlern) zeigte den Kanteneffekt oder “Edge-Effekt” als neues Phänomen der vaskulären Brachytherapie auf, welcher später auch als Folge der Anwendung von katheterbasierten Verfahren festgestellt wurde. Aufgrund der ähnlich hohen Raten an Restenosen wie bei herkömmlichen Stents gibt es derzeit keine Empfehlung, radioaktive Stents klinisch einzusetzen.

Medikamente freisetzende Stents: Obwohl technische Verbesserungen von radioaktiven Stents grundsätzlich möglich wären, werden sie wahrscheinlich obsolet durch den sich ankündigenden Siegeszug von Medikamente freisetzenden Stents. Diese neuen Stents zeichnen sich durch eine über die Stentgrenzen hinausreichende antiproliferative Wirkung aus. Kanteneffekte wurden mit den “Drug-Eluting”-Stents in den bisherigen Studien nicht beobachtet. Dennoch bleibt abzuwarten, welche Langzeitergebnisse mit dieser Alternative zu radioaktiven Stents entstehen.

Background:

The implantation of radioactive stents was the first procedure of a coronary brachytherapy in Europe examined in multicenter clincal trials.

Problems of Radioactive Stents: After more than 400 patients with radioactive stents were analyzed, it became clear that overall restenosis rates were not reduced. A new phenomenon called the “edge effect” or “candy-wrapper” effect was discovered, which later was also described for catheter-based brachytherapy. Currently, the implantation of radioactive stents for the prevention of restenosis cannot be recommended.

Drug Eluting Stents: Although technical improvements of radioactive stents are theoretically possible, novel drug coated stents may overcome any future research of stent-based radiotherapy. Drug eluting stents induce antiproliferative effects beyond the stent margins. Edge effects were not observed in preliminary trials. However, long-term results need to be awaited.