Viele Frauen mit Entzündungen im Bereich der Vulva entschließen sich zunächst gegen eine ärztliche Behandlung und versuchen, ihre Beschwerden in Eigenregie in den Griff zu bekommen. Verschlimmern sich die Symptome dadurch, sollte man hellhörig werden, wie ein Fall aus Italien zeigt [Foti C et al. Contact Dermatitis 2023; 88:406-7].

Eine 58-Jährige ohne bekannte Allergien klagte über ein starkes Erythem im Bereich der Vulva, begleitet durch vulvovaginales Jucken und Brennen sowie "hüttenkäseartigen" Ausfluss. Sie gab an, in den letzten Monaten ihre rezidivierende Vulvovaginitis mit einer Clotrimazol- und Metronidazol-haltigen Salbe und gelegentlich mit einer Lidocain-Salbe behandelt zu haben - ohne Erfolg. Nach Absetzen der Salben und Behandlung mit topischem Mometasonfuroat sowie systemischem Fluconazol gingen die Symptome rasch zurück. In einem Patchtest reagierte die Frau positiv auf Metronidazol, somit wurde die Diagnose "allergische Kontaktdermatitis der Vulva" gestellt.

Gängige Kontaktallergene im Bereich der Vulva sind Duft- und Konservierungsstoffe. Über Antimykotika als Auslöser gibt es nur sehr wenige Berichte. Das Autorenteam rät bei Verdacht auf Kontaktdermatitis dazu, für die Patchtests auf die von der Patientin verwendeten Materialien zurückzugreifen.