Allergische Erkrankungen wie Asthma bronchiale und atopische Dermatitis (AD) stehen im Verdacht, mit rheumatischer Arthritis assoziiert zu sein. Ob und in welcher Richtung ein kausaler Zusammenhang besteht, wurde in China untersucht. [Chen C et al. BMC Med Genomics 2023;16:41].

Die Forschenden bedienten sich für ihre Studie der Mendel'schen Randomisierung. Diese setzt voraus, dass genetische Varianten mit nachweisbarem Einfluss auf einen bestimmten Faktor bekannt sind. Ist der Faktor kausal mit dem Endpunkt verknüpft, sollte dies auch für die genetischen Polymorphismen gelten. Weil die Genvarianten zufällig in der Population verteilt sind, kann man andere Einflussvariablen vernachlässigen. Zudem ist reverse Kausalität, also ein Einfluss des Endpunkts auf die Variable, ausgeschlossen, weil der Genotyp bereits vorgeburtlich festliegt.

Datenbasis waren genomweite Assoziationsstudien von mehr als 56.000 Asthmapatient*innen und über 350.000 Kontrollen, von gut 7.000 Patient*innen mit AD und rund 200.000 Kontrollen sowie von knapp 3.000 Patient*innen mit rheumatoider Arthritis und rund 5.500 Kontrollen. 53 Einzelnukleotidpolymorphismen (SNP) waren mit Asthma assoziiert, die Häufigkeit rheumatoider Arthritis war unter den SNP-Trägern um 35 % erhöht. Für Träger der 25 für AD relevanten SNP betrug die Steigerung im Auftreten von rheumatoider Arthritis 10 %. Ein umgekehrter kausaler Zusammenhang von rheumatoider Arthritis (40 SNP) mit Asthma oder AD war hingegen nicht festzustellen.