In Industrieländern hat die Allergieprävalenz in den letzten Jahrzehnten stetig zugenommen. Als Gründe dafür werden unter anderem Umweltfaktoren diskutiert. Im chinesischen Guangzhou wurde nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen Kontakt zu städtischen Abfällen und der Entwicklung von atopischen Erkrankungen gibt [Liu et al. World Allergy Organ J 2023;16:100754]. Hierzu wurden knapp 900 in der Stadtreinigung Tätige nach Allergien befragt, von 500 davon wurden zudem Sensibilisierungsprofile erstellt. Bei der Auswertung wurde nach Einsatzort Straße und Büro (Kontrolle) unterschieden.

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18,6 % der Stadtreinigungsangestellten erklärten, eine Allergie zu haben, zuvorderst allergische Rhinitis. Interessanterweise unterschieden sich die Ergebnisse der Serumtests von den Angaben: Die höchsten Sensibilisierungsraten ergaben sich hierbei für Hausstaubmilben (32,2 %), Schimmelpilze (8,2 %) und Ragweed (7,0 %).

In der Kontrollgruppe kam eine allergische Rhinitis 2,2-mal häufiger vor als in der Straßenreinigungsgruppe. Das Forschungsteam sieht die Ergebnisse daher im Einklang mit der Hygienehypothese: Menschen, die im Alltag draußen Müll beseitigen, sind häufiger Inhalationsallergenen ausgesetzt, was möglicherweise dem Immunsystem hilft, eine Toleranz gegenüber diesen eingeatmeten Allergenen zu entwickeln.