Bis heute ist nicht vollständig geklärt, wie bei einer Allergie gegen Katzenepithelien die Erstsensibilisierung stattfindet. Einer Theorie zufolge könnte eine gestörte Hautbarriere, etwa bei atopischer Dermatitis, eine Katzenallergie begünstigen. Wie ein Fall aus Italien zeigt, kann auch bei intaktem Stratum corneum die Haut Einfalltor für eine Sensibilisierung sein - ein siebenjähriges Mädchen entwickelte nach einem Katzenbiss eine Katzenallergie [Leo G et al. Pediatr Allergy Immunol 2022;33:e13841].

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Die Ursachenfindung war wasserdicht, da das Mädchen seit einem Alter von 18 Monaten eng überwacht wurde. Es hatte damals häufig Atemwegsinfekte und Rhinitis, aber keine Nahrungsmittelallergie oder atopische Dermatitis. Pricktests blieben über die Jahre negativ, bis das Mädchen im Alter von fünf Jahren und elf Monaten erstmals positiv auf Gräser, Olivenpollen und Hausstaubmilben reagierte. Der Test auf Katzenextrakt war negativ. Schließlich wurde das Mädchen von einer Katze in die Hand gebissen. Beim nächsten Kontakt mit einer Katze zwei Monate später musste es niesen und bekam rote Augen sowie Atembeschwerden. Im Hautpricktest bestätigte sich nun die Diagnose Katzenallergie.

Das Allergologenteam geht nicht davon aus, dass aufgrund des Falls Lehrbücher bezüglich der Katzenallergiesensibilisierung umgeschrieben werden müssen. Die Frage nach einem Katzenbiss in der Anamnese sollte aber nicht unterbleiben.