Patienten mit atopischer Dermatitis berichten über Juckreiz, Schmerzen, Bluten, Nässen, Schuppung und Hauttrockenheit. Ausgelöst wird diese besonders belastende Hauterkrankung durch eine Typ-2-Inflammation. Bei mittelschwerer bis schwerer Ausprägung ist sie damit auch ein Fall für das Biologikum Dupilumab.

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Dupilumab ist für Kinder ab sechs Jahren für die Behandlung der schweren atopischen Dermatitis von der EMA zugelassen.

Bei Dupilumab (Dupixent®) handelt es sich um einen vollständig humanen monoklonalen Antikörper. Dieser hemmt durch eine duale Rezeptorblockade die Signalwege von IL-4 und IL-13 und greift so gezielt in die Typ-2-Inflammation ein. Auf diese Weise verringert die Substanz den Defekt der Hautbarriere und vermindert den Juckreiz. Bakterielle sowie nicht herpetische Hautinfektionen werden reduziert und die Entzündung der Haut nimmt ab.

Zugelassen ist Dupilumab bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren zur Behandlung einer mittelschweren bis schweren atopischen Dermatitis, berichtete Dr. Andreas Pinter, Frankfurt/Main. Außerdem ist Dupilumab für Kinder ab sechs Jahren mit schwerer atopischer Dermatitis von der European Medicines Agency (EMA) zugelassen. Wichtig: Die Behandlung mit Biologika wie Dupilumab kann sofort ohne vorherige Gabe von Cyclosporin oder Glukokortikoiden beginnen.

Studiendaten zeigen, dass Dupilumab in Kombination mit topischen Glukokortikoiden (TCS) den "Eczema Area and Severity Index" (EASI) rasch bereits in den ersten Wochen und über 52 Wochen anhaltend um die 80 % absenkt [Blauvelt A et al. Lancet 2017;389:2287-303]. Der Juckreiz als Kardinalsymptom hat sich in derselben Studie bereits ab Tag zwei im Vergleich zu Placebo signifikant gebessert, was sich positiv auf die Lebensqualität auswirkt.

Mit der Kombination aus Dupilumab plus TCS erreichen acht von zehn Patienten ein klinisch relevantes Therapieansprechen, äußerte Pinter weiter. Dupilumab zeichnet sich durch ein günstiges Nebenwirkungsprofil aus. Pinter wies auf eine häufiger auftretende Konjunktivitis hin. Eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte besteht nach seinen Worten nicht.

Digitales Meet-the-Expert "Atopische Dermatitis - passende Therapie gesucht", 19. Februar 2022; Veranstalter: Sanofi-Aventis