Schutzhandschuhe sind in einigen Arbeitsbereichen unumgänglich, jedoch können die Vulkanisationsbeschleuniger darin eine allergische Kontaktdermatitis auslösen. Eine Sensibilisierung gegen Stoffe wie Thiurame und Dithiocarbamate erschwert die Auswahl geeigneter Schutzhandschuhe insbesondere für Personen, die dickwandige, langstulpige Handschuhe benötigen. In solchen Fällen mangelt es an dithiocarbamatfreien Alternativen. Um direkten Hautkontakt zu vermeiden, können Polyethylen(PE)-Futterhandschuhe unter den Schutzhandschuhen getragen werden. Allerdings müssen diese lang genug sein, wie ein Fallbeispiel aus Osnabrück verdeutlicht [Ludewig M et al. Contact Dermatitis 2022;86:321-2].

Bei einer Krankenhausbettenreinigerin mit chronischem Handekzem ergaben Patchtests eine allergische Kontaktdermatitis auf die in ihren Schutzhandschuhen enthaltenen Thiurame und Dithiocarbamate. Zusätzlich lag eine irritative Kontaktdermatitis aufgrund von Feuchtarbeit vor. Durch eine Handschuhkombination aus feuchtigkeitsreduzierender Baumwollschicht, PE-Handschuhen und thiuramfreien Schutzhandschuhen ging die Dermatitis fast vollständig zurück. Nur im Bereich der Unterarme war sie bei der Nachuntersuchung noch vorhanden, da die Patientin zu kurze PE-Handschuhe erhalten hatte. Diese waren zwar minimal länger als die Schutzhandschuhe, neigten jedoch zum Verrutschen, sodass es zum direkten Hautkontakt kam. Der PE-Handschuh wurde anschließend durch ein Modell mit der richtigen Länge ersetzt.