Die beiden Kakerlakenarten Amerikanische Großschabe (Periplaneta americana) und Deutsche Schabe (Blattella germanica) treten in vielen Ländern als Vorratsschädlinge in Erscheinung. Aufgrund des zwangsläufigen Kontakts zu den Tieren sind in den USA schätzungsweise 15-60 % der Atopiker gegen mindestens eine der beiden Schabenarten sensibilisiert. Nicht in menschlichen Behausungen kommt üblicherweise die Argentinische Schabe (Blaptica dubia) vor - Allergologen aus den USA berichten jetzt vom ersten dokumentierten Fall einer "Dubia-Allergie" [Wangberg et al. Allergy Asthma Clin Immunol 2021;17:114].

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Männliches Exemplar einer Argentinischen Schabe (Blaptica dubia)

So ungewöhnlich die Diagnose war, so einfach ließ sie sich stellen: Eine 50-jährige Frau, die Argentinische Schaben als Futter für Reptilien züchtet, berichtete von zunehmenden Atemwegssymptomen nach Kontakt zu ihrer Schabenkolonie. Jedes Mal, wenn eines der Insekten über ihren Arm lief, reagierte sie zudem mit einem urtikariellen Hautausschlag an den betreffenden Stellen. Bei ihr zu Hause gab es keine Indizien für einen Kakerlakenbefall.

Tests ergaben, dass die Frau gegen P. americana, nicht aber gegen B. germanica sensibilisiert war. Eine Kreuzallergie zwischen P. americana und B. dubia ist denkbar, jedoch fanden die Forscher auch ein 118 kD großes Allergen, dass per SDS-Page nur bei B. dubia nachweisbar war. Sie vermuten, es könnte Bestandteil des Exoskeletts sein, was den Hautauschlag nach Kontakt erklären würde.