Mepolizumab (Nucala®), ein monoklonaler Antikörper, der auf IL-5 abzielt, ist bereits als Zusatztherapie für Patient*innen ab sechs Jahren mit schwerem eosinophilem Asthma verfügbar. Die Europäische Kommission hat das Biologikum nun auch zur Anwendung als Zusatzbehandlung bei Hypereosinophilem Syndrom (HES), eosinophiler Granulomatose mit Polyangiitis (EGPA) und chronischer Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) zugelassen. Mit dieser Zulassungserweiterung ist Mepolizumab das einzige zugelassene Therapeutikum für den Einsatz bei vier eosinophilen Erkrankungen.

Einzelne Länderstudien deuten darauf hin, dass in ganz Europa bis zu 22 Millionen Menschen unter CRSwNP leiden. Insbesondere Patient*innen mit einer schweren Form der CRSwNP benötigen neben der Einnahme von oralen Glukokortikoiden zur Behandlung der Entzündung wiederholte chirurgische Eingriffe bei wiederkehrenden Wucherungen. Fortschritte in der biologischen Therapie können neue Behandlungsoptionen für diese Patient*innen eröffnen. Mepolizumab ist als Zusatztherapie mit intranasalen Glukokortikoiden zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schwerer CRSwNP zugelassen, bei denen die Therapie mit systemischen Glukokortikoiden und/oder chirurgischen Eingriffen keine ausreichende Krankheitskontrolle bietet.

Die drei Zulassungen basieren auf Daten aus zulassungsrelevanten Studien, die die Rolle der gezielten IL-5-Hemmung mit Mepolizumab bei EGPA, HES und CRSwNP untersucht haben. Bei erwachsenen Patient*innen mit CRSwNP und mindestens einer vorangegangenen Operation, von denen über 70 % auch die Diagnose Asthma aufwiesen, zeigte Mepolizumab als Add-on zur Standardtherapie im Vergleich zu Placebo signifikante Verbesserungen sowohl bei der Größe der Nasenpolypen am Ende der 52-wöchigen Studie als auch bei der Nasenobstruktion (VAS-Score) in den Wochen 49 bis 52. Darüber hinaus konnte die Notwendigkeit einer erneuten Nasenpolypenoperation signifikant reduziert und eine klinisch relevante Verbesserung der Lebensqualität (SNOT-22-Score) gezeigt werden [Han JK et al. Lancet Respir Med 2021; 9:1141-53].

Epidemiologische, klinische und pathophysiologische Studien zeigen, dass CRSwNP und Asthma eng miteinander verbunden sind und häufig gemeinsam auftreten. Darüber hinaus leiden Patient*innen mit EGPA in der Regel auch an Asthma. Diese Überschneidungen bei eosinophilen Erkrankungen unterstreichen, wie wichtig es ist, die komplexe Rolle der Eosinophilen bei Krankheiten zu verstehen.

Nach Informationen von GSK