Wer beim Schwimmen im Meer von einer Qualle "genesselt" wird, bekommt ohnehin schon einen schmerzhaften Hautausschlag. Zusätzlich können allergische Reaktionen auftreten. Sehr selten sind Anaphylaxien nach dem Verzehr von essbaren Quallen, meist ging diesen Fällen zuvor ein "Quallenstich" voraus. Noch seltener kommen Anaphylaxien nach Quallenverzehr vor bei Patienten ohne eine derartige Erstsensibilisierung. Von einem solchen Fall berichten nun Allergologen aus Japan [Tsuge et al. Allergy Asthma Clin Immunol 2021;17:99].

Ein 14-jähriges Mädchen wurde nach zwei Anaphylaxien unklarer Ursache in der Klinik untersucht. In beiden Fällen hatte das Mädchen ein Fertiggericht aus dem Supermarkt gegessen - einmal Huhn in Sesamsauce, einmal ein Nudelgericht. Pricktests auf vermutete Allergene wie Ei, Huhn, Soja oder Sesam waren allesamt negativ. Da in beiden Fertiggerichten auch getrocknete Quallen als Bestandteil angegeben waren, wurden auch diese untersucht und siehe da: Das Mädchen reagierte im Pricktest auf Extrakte von drei Quallenarten stark positiv. Final wurde die Allergie mittels oraler Nahrungsmittelprovokation bestätigt.

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Da Quallen zunehmend auch auf europäischen Speisekarten auftauchen, könnten entsprechende Reaktionen in Zukunft auch hierzulande auftreten, betonen die Studienautoren.