Desinfektionsmittel werden im Gesundheitswesen standardmäßig eingesetzt, um Haut, Instrumente und Oberflächen zu desinfizieren. Im Zuge der COVID-19-Pandemie fanden alkoholbasierte Desinfektionsmittel auch im öffentlichen und privaten Bereich breite Verwendung, was zu einer merklichen Zunahme von Kontaktekzemen führte. Einer kleinen Studie aus Göttingen zufolge dürften aber die wenigsten Sensibilisierungen klinisch relevant sein [Kreipe et al. Contact Dermatitis 2021; https://doi.org/gqf8].

Die Allergologen untersuchten retrospektiv 145 Fälle von Patienten mit Verdacht auf Kontaktallergie auf Desinfektionsmittel. Patchtests mit Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC) und den Alkoholen Ethanol, 1-Propanol und Isopropanol waren in den meisten Fällen negativ; die höchste Rate war 6,0 % für 0,05 % DDAC in Vaseline, jedoch lediglich leicht positiv (+). Bei den Alkoholen betrugen die Positivraten 0,7-2,1 %. Für keine der getesteten Substanzen wurden stark positive Reaktionen registriert.

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Den Autoren zufolge sind Kontaktallergien gegen Alkohol oder DDAC äußerst selten, eine Testung von enthaltenen Duftstoffen oder Emollienzien könnte eine Alternative sein. Viel wahrscheinlicher als allergologische Ursachen dürften simple Hautirritationen sein, denen sich durch zusätzliche Anwendung von Feuchtigkeitscremes begegnen lässt.