Die Symptome der Allergie gegen Katzenallergen reichen von allergischer Rhinitis bis zu schwerem Asthma und plagen auch Kinder und Erwachsene, die keine Katze besitzen. Da Karenz auch angesichts der ubiquitären Verbreitung des Allergens wenig realistisch ist, sollte versucht werden, individuelle Toleranz mithilfe einer allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) zu induzieren.

figure 1

© Domepitipat / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Das geliebte Haustier wegzugeben ist oft keine Option - trotz Katzenalllergie.

Katzenallergene stehen in Deutschland an dritter Stelle hinter der Hausstaubmilben- und Gräserpollen-Sensibilisierung, erklärte Prof. Randolf Brehler, Münster. Die Allergene finden sich im Speichel, der Tränenflüssigkeit, aber auch in den Hautzellen der Tiere und lösen gegebenenfalls schwere Formen von allergischer Rhinitis und allergischem Asthma aus. Von den acht charakterisierten Allergenen sind als Majorallergene laut Brehler vor allem Fel d 1 (Uteroglobin, 60-100 % der Fälle), gegebenenfalls auch Fel d 4 (Lipocalin, 63 % der Fälle) interessant [Matricardi PM. Pediatr Allergy Immunol 2016;27 (suppl 23): 1-250]. Wird eine IgE-vermittelte Sensibilisierung und ein eindeutiger Zusammenhang mit der Symptomatik - zum Beispiel mittels eines Provokationstests - nachgewiesen, ist eine AIT die bislang einzige Möglichkeit zur Induktion dauerhafter Toleranz, erklärte Brehler. Hier ist die sublinguale AIT eine Option, die gegenüber enzymatischer Digestion resistente und sehr gut bioverfügbare chemische modifizierte, carbamylierte Monoide enthält. Sie steht als Sublingualtablette ("Katzentablette"), aber auch in Tropfenform zur Verfügung (LAIS® Katze) und hat ihre Wirksamkeit und Sicherheit unter anderem in einer retrospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie an 70 Katzenhaarallergikern bewiesen [Nguyen NT et al. Immunotherapy 2016;8:331-49].

Katzenallergene für die AIT fallen nicht unter die Therapieallergene-Verordnung; die Wirksamkeit wurde in meist kleineren Studien gezeigt.

Online-Fortbildung "Update zu Tierhaarallergien in Deutschland - Klinik, Anwendung & Erstattung", 31. März 2021; Veranstalter: Lofarma