Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie vorgenommenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen haben häufig auch dermatologische Folgen: Durch häufige Händedesinfektion können Handekzeme entstehen, das Tragen von Schutzmasken kann eine bestehende Akne oder Rosazea verschlimmern. Dermatologen aus Italien berichten nun von einem siebenjährigen Mädchen, bei dem durch das Tragen einer OP-Maske aus Polypropylen eine Kontakturtikaria ausgelöst wurde [Corazza et al. Contact Dermatitis 2021;84:466-7].

30-60 Minuten nach dem Tragen der Maske bildeten sich ein diffuses Erythem und Schwellungen an den Hautpartien, die in Kontakt mit der Maske gelangten, so auch testweise am Ellenbogen. Binnen acht bis 24 Stunden gingen die Hauterscheinungen wieder zurück. Diese kurze Remissionszeit und die negativen Patchtests sprachen gegen eine allergische Kontaktdermatitis. Da Baumwollmasken keine Reaktion auslösten, wurde die Diagnose induzierbare Urtikaria (Druckurtikaria) ausgeschlossen. Ein positiver Provokationstest entlarvte die Maske doch als Verursacher, womit eine Kontakturtikaria diagnostiziert wurde. Der genaue Auslöser ließ sich nicht eruieren, da die Mutter des Mädchens weitere Tests ablehnte - durch Verzicht auf die OP-Masken traten schließlich auch die Hautreaktionen nicht mehr auf.