Ein Paradigmenwechsel vor etwa fünf Jahren hat dazu geführt, dass in internationalen Leitlinien die Einführung von Erdnüssen und anderen allergenen Lebensmitteln bereits im ersten Lebensjahr empfohlen wird. Zuvor war lange propagiert worden, entsprechende Lebensmittel erst mit ein bis drei Jahren auf den Speiseplan zu setzen. Dass sich mit der neuen Maxime die Erdnussallergieprävalenz senken lässt, zeigen aktuelle Daten aus Australien [Soriano et al. J Allergy Clin Immunol 2021;2(Suppl):AB236]. Ein Team von Allergologen analysierte Daten von knapp 2.000 Kindern aus der Studie "EarlyNuts" von 2018/2019 und verglich sie mit Daten von über 5.000 Kindern aus der Studie "HealthNuts" von 2007-2011.

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Zum einen zeigte sich, dass die Eltern die neuen Empfehlungen tatsächlich umsetzten: 2019 führten 89 % der Eltern Erdnüsse schon im ersten Lebensjahr ihrer Kinder ein - zehn Jahre zuvor taten das nur 28 %. Zum anderen nahm die Erdnussallergieprävalenz um 16 % ab: von 3,1 % in 2007-2011 auf 2,6 % in 2018/2019. In der rezenteren Untersuchung entwickelten 4,8 % der Kinder, die erst nach dem ersten Geburtstag ihre ersten Erdnüsse aßen, eine Allergie.

Die Evidenz für eine allergieprotektive Wirkung von frühzeitig in den Speiseplan aufgenommenen Erdnüssen nimmt nach den Ergebnissen dieser Analyse weiter zu.