Für Patienten mit schwerem Asthma sehen die aktuelle GINA-Leitlinie sowie die nationale S2k-Leitlinie orale Glukokortikoide (OCS) nur noch in Ausnahmen vor. Nämlich dann, wenn auch mit hohen Dosen inhalativer Glukokortikoide in Kombination mit langwirksamen Bronchodilatatoren (LABA und/oder LAMA) und der Gabe eines Biologikums keine ausreichende Kontrolle zu erreichen ist. Hintergrund dieses Paradigmenwechsels sind die erheblichen Nebenwirkungen der systemischen Glukokortikoidtherapie insbesondere bei einer Langzeitgabe.

Erste Wahl für Patienten mit schwerem Asthma sind der GINA-Leitlinie zufolge heute Biologika - darunter auch Dupilumab - zusätzlich zu einer hoch dosierten Inhalationstherapie. Dupilumab (Dupixent®) ist seit Mai 2019 zugelassen als Add-on-Erhaltungstherapie bei Patienten ab zwölf Jahren mit schwerem Asthma mit Typ-2-Inflammation, wenn trotz hochdosierter inhalativer Glukokortikoide (ICS) plus einem weiteren zur Erhaltungstherapie angewendeten Arzneimittel die Erkrankung unzureichend kontrolliert ist. Das schwere Asthma muss gekennzeichnet sein durch eine erhöhte Anzahl der Eosinophilen im Blut und/oder erhöhtes fraktioniertes exhaliertes Stickstoffmonoxid (FeNO [fractional exhaled nitric oxide]).

Dupilumab hemmt durch duale Rezeptorblockade die Signalwege von IL-4 und IL-13 - den Schlüsselmediatoren der Typ-2-Inflammation. Dieser Entzündungstyp ist das gemeinsame pathophysiologische Dach einer Reihe verschiedener Asthmaphänotypen. Hierzu zählen eosinophiles Asthma, allergisches Asthma sowie Mischformen aus eosinophilem und allergischem Asthma. Zu den klinischen Biomarkern, die eine Typ-2-Inflammation bei Asthma anzeigen, gehören unter anderem erhöhte Werte an Eosinophilen im Blut und/oder erhöhte FeNO-Werte. Ist bei einem Patienten mit schwerem unkontrolliertem Asthma einer dieser beiden Biomarker erhöht (Eosinophile im Blut ≥ 150/μl und/oder FeNO ≥ 25 ppb), kann Dupilumab verordnet werden. red

Nach Informationen von Sanofi Genzyme