Als systemische Kontaktdermatitis oder hämatogenes Kontaktekzem bezeichnet man das Wiederaufflammen oder den Neuaufritt eines Kontaktekzems nach zum Beispiel oraler Aufnahme des Allergens. Manche Patienten mit Kontaktallergien gegen Korbblütler (Asteraceae) berichten über Handekzeme nach dem Konsum von Sesquiterpenlacton(SL)-haltigen Salaten, Tees oder Gewürzen - auch im Vorfeld einer kleinen Studie aus Schweden [Lundh et al. Contact Dermatitis 2020; http://doi.org/10.1111/cod.13499]. Berufsdermatologen haben darin untersucht, ob sich bei diesen SL-Allergikern tatsächlich Handekzeme auslösen lassen, wenn sie sich einer oralen Provokation mit gefriergetrockneten Kapseln aus Tee aus Echter Kamille (Matricaria chamomilla) unterziehen.

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Wider Erwarten verschlimmerten sich durch die Provokation weder manifeste Handekzeme noch traten neue auf, obwohl einige der Patienten dies selbst so wahrnahmen. Nachdem die Autoren die meisten vermuteten Ursachen für die negativen Provokationsergebnisse wie zu geringe Kamillenteekonzentration oder bukkale Absorption entkräften konnten, würden sie ihren SL-allergischen Patienten dennoch raten, auf SL-haltige Lebensmittel zu verzichten.