Gezielt immunmodulierende Therapien bereichern nun auch die Behandlung von Patienten mit mäßiger bis schwerer atopischer Dermatitis. Mit dem "small molecule" Upadacitinib befindet sich ein erster JAK1-Inhibitor in klinischer Entwicklung - mit bisher gutem Erfolg.

Die atopische Dermatitis (AD) ist eine entzündliche Hauterkrankung mit einer komplexen und heterogenen Pathophysiologie. Aktiviert werden unter anderem Th2- und Th22-Zytokinwege, bei einigen AD-Subtypen zusätzlich auch Th1- und Th17-vermittelte Zytokinsignale. Die bisher vor allem bei schweren Verläufen eingesetzten Immunmodulatoren wie Glukokortikoide, Methotrexat oder Azathioprin sind zwar wirksam, belasten allerdings durch teilweise schwere Nebenwirkungen.

Alternativen bieten neue, spezifischer wirksame Substanzen. So richtet sich der bereits für die AD-Therapie zugelassene injizierbare monoklonale Antikörper Dupilumab gegen die Th2-Interleukine IL-4 und IL-13. Etwas tiefer in der Zytokinsignalkaskade setzt der Januskinase(JAK)-Inhibitor Upadacitinib an.

Upadacitinib ist ein oral applizierbarer reversibler JAK1-Inhibitor und wird derzeit bei einer ganzen Reihe von immunmediierten inflammatorischen Erkrankungen untersucht. Auch für die AD scheint das kleine Molekül geeignet. In einer Phase-IIb-Studie wurden Sicherheit und Wirksamkeit verschiedener Upadacitinib-Dosierungen bei erwachsenen AD-Patienten untersucht.

Einbezogen in die derzeit noch laufende Studie waren 167 AD-Patienten mit einer seit mindestens einem Jahr bestehenden mäßigen bis schweren und durch Topika nicht ausreichend beherrschbaren AD-Symptomatik. Sie nahmen randomisiert und doppelblind einmal täglich oral 7,5, 15 oder 30 mg Upadacitinib oder Placebo über zunächst 16 Wochen ein.

In dem als primäres Studienziel gewählten Endpunkt prozentuale Verbesserung im "Eczema Area and Severity Index" von Studienbeginn bis Woche 16 zeigte sich eine deutliche Dosis-Wirkungsabhängigkeit mit dem größten Nutzen-Risiko-Verhältnis bei der 30-mg-Dosis. Die Verbesserung gegenüber Placebo lag hier bei 74 % (p < 0,001) bei fehlenden schweren oder dosislimitierenden Nebenwirkungen.

Fazit: Der JAK1-Kinase-Hemmer Upadacitinib zeigt in einer Dosierung von 30 mg/d eine gute Wirksamkeit bei erwachsenen Patienten mit mäßiger bis schwerer, topisch nicht ausreichend behandelbarer AD bei sehr guter Verträglichkeit.

Guttman-Yassky E et al. Upadacitinib in adults with moderate to severe atopic dermatitis: 16-week results form a randomized, placebo-controlled trial. J Allergy Clin Immunol;145:877-84