Basis jeder Therapie der atopischen Dermatitis ist der deutschen und europäischen Leitlinie zufolge eine topische Behandlung mit Emollentien und die Vermeidung von individuellen Triggerfaktoren [AWMF-Leitlinie zur Therapie der atopischen Dermatitis, Registernr. 013-027 / Wollenberg A et al. JEADV 2018;32:657—82]. Die topische Basistherapie sollte dabei dem Hautzustand angepasst werden, rät Dr. Sebastian Huth, Aachen. „Die Präparate sollten außerdem regelmäßig und langfristig — auch in schubfreien Zeiten — angewendet werden“, so Huth.

figure 1

Neurodermitispatienten profitieren von modernen Topika mit Ceramid und Dexpanthenol.

© Purestock / Thinkstock

Für Patienten mit atopischer Dermatitis empfehlen sich moderne Topika beispielsweise mit Dexpanthenol, Ceramiden und Lipiden, die in einer hautähnlichen Struktur angeordnet sind. Ziel der Anwendung ist es, die Hautschutzbarriere schnell wiederherzustellen. Untersuchungen von Koppes et al. legen nahe, dass eine ceramidhaltige Creme einen günstigeren Einfluss auf den Scoring Atopic Dermatitis Index (SCORAD) und die Hydratation hat als „normale“ Emulsionen [Koppes SA et al. Acta Derm Verereol 2016 N;96:948—53]. Norjiri et al. zeigen, dass die Behandlung empfindlicher Haut mit einer ceramidhaltigen Creme die Hautbarriere stärker regenerieren kann als eine placebohaltige Creme [Norjiri H et al. Archives Dermatol Res 2018;310:495—504]. Dies steht im Einklang mit explorativen klinischen Studien von Stettler et al., die einen Rückgang des SCORAD unter der ceramid- und dexpanthenolhaltigen Bepanthen® Sensiderm Creme demonstrieren [Stettler H et al. Key Opinions in Medicine 2016;11(7) / Stettler H et al. J Dermatol Treat 2017;28:774—9].

Um die Wirkweise von topischen Produkten bei atopischer Dermatitis detaillierter zu untersuchen, wurde an der Klinik für Dermatologie und Allergologie des Uniklinikums Aachen ein organotypisches 3D-Hautmodell entwickelt. Bei diesem standardisierten In-vitro-Modell wurde durch Zugabe von Interleukin 31 eine deutliche Schädigung der Hautbarriere, wie sie bei der atopischen Dermatitis auftritt, simuliert. Im Rahmen der Studie wurde das Hautmodell mit Bepanthen® Sensiderm Creme oder einem ceramidfreien Basistherapeutikum behandelt. „Histologische sowie immunfluoreszenzbasierte Untersuchungen zeigten, dass die Behandlung des Modells mit Bepanthen® Sensiderm, dem ceramid- und dexpanthenolhaltigen Topikum, über einen Zeitraum von sechs Tagen mit einer deutlich besseren Regeneration von Barrierestruktur und -funktion assoziiert war als das Vergleichs-Basistherapeutikum“, berichtete Huth.