Die Preisträger des diesjährigen ADF/ECARF Award stehen fest: Ausgezeichnet wurden Dr. Denise Rauer, Augsburg, sowie Leonhard von Meyenn, Bern.

Die Arbeit von Rauer und Kollegen betrifft das Forschungsgebiet des Mikrobioms. Schon früher konnte gezeigt werden, dass eine Homöostase beziehungsweise Dysbalance der Bakterienbesiedelung im Bereich des Darmes Auswirkung auf die Gesundheit hat, und dass gerade Laktobazillen hier eine positive Wirkung haben. Jetzt konnte gezeigt werden, dass sich die Besiedelung mit Mikroorganismen im Bereich der Nasenschleimhaut bei Allergikern mit Atemwegserkrankung während der Pollensaison verändert. Diese Arbeit liefert die wissenschaftliche Grundlage für Forschungsarbeiten, wie möglicherweise mit Laktobazillen-haltigen Sprays das Mikrobiom der Nasenschleimhaut hin zum gesunden Zustand verändert werden kann.

Die Arbeit von von Meyenn und Kollegen zeigt erstmals anhand von Untersuchungen am Menschen, dass die sogenannten T-Helfer2-Zellen, die bei den klassischen Soforttyp-Allergien überwiegen, noch feiner als gedacht reguliert werden. Diese Regulation erfolgt durch Interleukin 9 produzierende, sogenannte Th9-Zellen, die als Unterpopulation in der Gruppe der Th2-Zellen gefunden wurden. Die Veränderung dieser Zellsubpopulationen ist dynamisch und findet sich insbesondere hochreguliert in akuten allergischen Entzündungen der Haut.

Der ADF/ECARF Award wird von der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) gestiftet und jährlich gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Forschung (ADF) verliehen. Ausgezeichnet wird besonders innovative und richtungsweisende dermatologisch-allergologische Forschung. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert.

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Die Preisträger des ADF/ECARF Award 2019 bei der Preisverleihung: Leonhard von Meyenn und Dr. Denise Rauer (Mitte). Links im Bild: Prof. Dr. Rüdiger Eming, Preisbeauftragter im ADF-Vorstand. Rechts im Bild: Prof. Dr. Torsten Zuberbier, Vorsitzender des Preiskuratoriums.

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