_ Jedes Kind kennt die glibbrige, fast endlos dehnbare Masse, in der man so schön herummantschen kann: „Slime“. Neuerdings kauft man den Schleim aber nicht mehr im Laden, der aktuelle Trend heißt: selbst mixen.

Dass die Pantscherei nicht ganz ungefährlich ist, haben jetzt US-amerikanische Forscher herausgefunden [Anderson LE et al. Pediatr Dermatol 2019; http://doi.org/c3qz]. Sie berichten von einem elfjährigen Mädchen mit atopischer Dermatitis (AD), deren Symptome an den Händen sich trotz lokaler Glukokortikoidtherapie seit zwei Jahren zusehends verschlechterten. Zwischenzeitlich waren auch die Wangen betroffen. Zu ihren Hobbys gehörte unter anderem auch das Spielen mit Slime.

Bei einem Patch-Test reagierte das Mädchen positiv auf Methylchloroisothiazolinon/Methylisothiazolinon (MCI/MI). Es stellte sich heraus, dass der von der Patientin selbstgemixte Slime flüssiges Spülmittel und Shampoo mit MI enthielt. Nachdem das Kind den Kontakt mit diesen und weiteren MCI/MI-haltigen Produkten vermied, heilten die Handekzeme ab.

Weitere Inhaltsstoffe, die oft in den selbsgemachten Slime gemixt werden, sind Rasierschaum, Lotionen, Lebensmittelfarben, Öle oder flüssige Stärke. Sie enthalten eine ganze Reihe weiterer Allergene (Duftstoffe, Propylenglykol, Parabene, Benzylalkohol, Cocamidopropylbetain, Formaldehydabspalter etc.).

Insgesamt, so die Studienautoren, steigere der Slime wohl das Risiko von Sensibilisierungen. Kinder mit AD hätten wegen ihrer gesteigerten Empfindlichkeit gegenüber Reizstoffen und auch schwächeren Allergenen ein besonders hohes Risiko.

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