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_ Ob Patienten mit multipler Sklerose (MS) auch vermehrt an allergischen Erkrankungen leiden, wird immer wieder diskutiert. Allerdings legen die meisten der bisherigen Studien keinen Zusammenhang zwischen der Entwicklung einer MS und der von Allergien oder Asthma nahe. Möglicherweise könnte jedoch eine vorhandene Allergie das Immunsystem bei MS zusätzlich aktivieren und damit MS-Schübe begünstigen oder die Krankheitsprogression vorantreiben.
Um näheres dazu herauszufinden, befragten Forscher aus den USA knapp 1.350 MS-Patienten einer Beobachtungsstudie [Fakih R et al. J Neurol Neurosurg Psychiatry 2018; http://doi.org/c2s4]. 922 (68 %) davon erwähnten eine ärztlich bestätigte Allergie. Differenzierten die Forscher nach den einzelnen Allergietypen, so ermittelten sie lediglich bei Patienten mit Lebensmittelallergien eine statistisch signifikante Differenz: Bei ihnen war die Schubrate um 27 % höher als bei Patienten ohne Allergien. Das Signifikanzniveau wurde mit einer Fehlerwahrscheinlichkeit von 3 % aber nur knapp erreicht. Auch neue MRT-Läsionen traten häufiger auf als bei Nichtallergikern. Bei anderen Allergien war der Zusammenhang weniger deutlich.
Die Forscher sehen einen möglichen Zusammenhang mit Glykierungsendprodukten. Solche Produkte, aufgenommen etwa durch stark verarbeitete Nahrung oder im Körper durch erhöhte Blutzuckerwerte produziert, könnten als Neoantigene die Bildung von Antikörpern auslösen. Diese hätten — im Gegensatz zu Antikörpern gegen Medikamente und Umweltstoffe — wiederum eine hohe Affinität für körpereigene Proteine und könnten dadurch eine MS verschlimmern.
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Müller, T. Lebensmittelallergien bei MS prognostisch ungünstig. Allergo J 28, 8 (2019). https://doi.org/10.1007/s15007-019-1799-8
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