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„Auf den ‚allergologischen Frühling’ warten wir weiterhin vergebens.“

Prof. Dr. Ludger Klimek, Zentrum für Rhinologie und Allergologie Wiesbaden

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Prof. Dr. Thilo Jakob, Klinik für Dermatologie und Allergologie, Universitätsklinikum Gießen, UKGM

Die vergangenen Wochen haben den Pollenflug von Schwarzerle und Hasel explodieren lassen — der Frühling ist also da, zumindest was die Auswirkungen auf unsere Pollenallergiker angeht. Auf den „allergologischen Frühling“ warten wir dennoch weiterhin vergebens. Die vorhandenen Probleme in Versorgung, Finanzierung und Ausbildung spricht das Weißbuch Allergie in Deutschland 2019 klar und unmissverständlich an und zeigt Lösungsvorschläge auf. Mitglieder von AeDA und DGAKI können dieses Weißbuch übrigens kostenlos über ihre jeweilige Geschäftsstelle erhalten.

Das hierin enthaltene geballte Wissen wird ergänzt durch aktuelle Publikationen, wie sie sich auch in dieser Ausgabe wieder in hervorragender Qualität finden.

Johannes Geier, Göttingen berichtet über allergische Reaktionen durch Kühlschmierstoffe in der Metallverarbeitung, beziehungsweise durch die in ihnen enthaltenen Emulgatoren, Puffer, Stabilisatoren, Entschäumer, Korrosionsinhibitoren oder Biozide. Allergische Kontaktekzeme werden hierbei häufiger durch Monoethanolamin (MEA), Kolophonium/Abietinsäure sowie Formaldehyd und Formaldehydabspalter ausgelöst, aber auch durch andere Substanzen wie Alkanolaminborate, Dimercaptothiadiazol, Ethylendiamin, Ethylhexylzinkdithiophosphat, Imazalil oder Iodpropinylbutylcarbamat. Ein interessantes Feld, das sicherlich bislang zu wenig beachtet wird.

Bei Erwachsenen basieren IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien (NMA) meist auf einer Sensibilisierung gegenüber Pollen mit anschließenden Kreuzreaktionen auf strukturverwandte Allergene in Obst, Gemüse und Gewürzen. Regina Treudler, Leipzig, befasst sich in einer Übersichtsarbeit mit der Frage einer Wirkung der allergenspezifischen Immuntherapie (AIT) gegen Pollen auf die pollenassoziierte NMA. Eine Besserung der pollenassoziierten NMA durch die AIT mit Pollenallergenen konnte nur in einem Teil der Studien gezeigt werden, am ehesten wohl bei Patienten mit Birkenpollenallergie-assoziiertem oralem Allergiesyndrom.

Letztlich findet sich in diesem Heft der Beginn einer neuen Serie im Allergo Journal: „Das Beste aus dem Weißbuch Allergie 2019“. Johannes Ring, München, und Thilo Jakob, Gießen, begründen diese Reihe mit der Beantwortung der Frage „Management von Allergien — was macht es so besonders?“. Hierbei stellen sie heraus, dass die Betrachtung des Patienten als Partner des Arztes das Entscheidende für eine moderne Arzt-Patienten-Interaktion ist. Der Begriff „Empowerment“ beinhaltet den Weg von der „Behandlung“ zu „Patienten- und Selbstmanagement“.

All diese und noch viel mehr spannende Informationen rund um die Allergologie finden Sie in diesem Heft.

Schon heute möchten wir Sie aufmerksam machen auf den 14. Deutschen Allergiekongress vom 26. bis 28. September in Hannover. Neueste Erkenntnisse aus den allergologischen Laboren dieser Welt sollen hier nutzbar gemacht werden für Ihre praktische Fortbildung und die Versorgung Ihrer Patienten.

Mit diesen Hinweisen wünschen wir Ihnen Freude und Informationsgewinn beim Lesen dieser Ausgabe des Allergo Journal.

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