Es passiert einiges in der atopischen Dermatitis (AD) nach jahrelanger Ruhe“, erklärte Prof. Dr. Thomas Werfel, Hannover. Allein in den letzten 18 Monaten seien Phase-II- oder Phase-III-Studien von acht neuen Substanzen veröffentlicht worden. Am weitesten ist das Studienprogramm zu Dupilumab (Dupixent®) fortgeschritten, das bereits für die Behandlung erwachsener Patienten mit mittelschwerer bis schwerer AD zugelassen ist. Laut Fachinformation kann der IL-4/13-Antagonist mit oder ohne topische Glukokortikoide angewendet werden. Aus Sicht von Werfel gibt es aber keinen Grund, „topische Therapeutika abzusetzen, nur weil man systemisch behandelt wird“.

In Zukunft könnten auch Jugendliche von Dupilumab profitieren. Werfel stellte die Ergebnisse einer Studie mit 251 12–17-jährigen AD-Patienten vor, die entweder Dupilumab alle zwei (q2w) oder vier (q4w) Wochen oder Placebo erhielten [Simpson EADV 2018; D3T01.1L]. Einen EASI-75-Score nach 16 Wochen erreichten 38,1 % der q2w-Patienten, 41,5 % der q4w-Gruppe und 8,2 % aus der Placebogruppe (p < 0,001). Auffällig war, dass bei den Jugendlichen im Vergleich zu den Erwachsenen wesentlich weniger Placeboeffekte auftraten.

Auch bei mittelschwerem bis schwerem Asthma kommen zunehmend mehr Biologika zum Einsatz. Der Zulassungsantrag von Dupilumab wird aktuell geprüft. Relevant für den Antrag sind zwei Phase-III-Studien, die Prof. Dr. Marek Lommatzsch, Rostock, präsentierte. In der Studie VENTURE konnte die Prednisolon-Dosis unter Dupilumab um 70,1 % gesenkt werden (Placebo 41,9 %; p < 0,001) [Rabe et al. N Engl J Med. 2018; 378:2475–85], in QUEST konnte die Exazerbationsrate mit 300 mg Dupilumab im Vergleich zu Placebo um 46 % reduziert werden [Castro et al. N Engl J Med. 2018;378:2486–96].

Werfel wies auf den Umstand hin, dass Konjunktivitiden, die bei AD-Patienten, die den IL-4/13-Antagonisten erhalten, zu den häufigsten unerwünschten Ereignissen zählen, bei Asthmapatienten unter gleicher Medikation kaum zu beobachten sind. Die Hintergründe müssen noch erforscht werden.