_ Ein 16-jähriger Japaner stellte sich mit juckenden Erythemen und Fissuren an beiden Handflächen in einer dermatologischen Ambulanz vor. Die Beschwerden bestanden zu dem Zeitpunkt seit etwa zwei Jahren. Da der Junge angab, seit fünf Jahren Fußball zu spielen und sich die Symptome auf die Bereiche beschränkten, die von den Handschuhen bedeckt waren, stand die Verdachtsdiagnose schnell fest [Aizawa A et al. Contact Dermatitis 2018;79:113–5].

Der Jugendliche besaß fünf Handschuhe, die er im Wechsel trug. Auf alle reagierte er im Patchtest positiv. Aus der japanischen Standardreihe lösten zudem 4-tert-Butylphenol-Formaldehydharz (PTBFR), Carba-Mix und dessen Bestandteil 1,3-Diphenylguanidin (1,3-DPG) Reaktionen aus. Per Gaschromatografie-Massenspektrometrie konnte eine Substanz ähnlich zu PTBFR in allen fünf Handschuhen — jeweils vom selben Hersteller — detektiert werden. Die Autoren vermuten, dass diese Substanz allergieauslösend war. PTBFR kommt als Kleber in Gummiartikeln vor und ist als Kontaktallergen bekannt. Der Herstellungsprozess ist offensichtlich nicht standardisiert, sodass in den Handschuhen andere Phenolverbindungen als Butylphenol vorlagen, auf die der Patient kreuzallergisch reagierte.