Aktuelle Daten der STELLAIR-Studie zeigen, dass sich Omalizumab (Xolair®) als wirksame Behandlungsoption für schwerbetroffene Patienten mit allergiebedingtem Asthma unabhängig von der Eosinophilenzahl vor Therapiebeginn erweist [Humbert M et al. Eur Respir J 2018; 51:1702523]. STELLAIR ist eine retrospektive, nicht interventionelle Studie aus dem französischen Versorgungsalltag. An der Studie haben 872 Patienten (149 Kinder, 723 Erwachsene) mit schwerem IgE-vermitteltem Asthma teilgenommen.

Ziel der Untersuchung ist es, die Wirksamkeit und das Ansprechen auf Omalizumab in Abhängigkeit von der Eosinophilenzahl vor Behandlungsbeginn zu analysieren [Busse WW et al. Eur Respir J 2018; 51:1800730].

Insgesamt ließ sich nach zwölfmonatiger Therapie mit Omalizumab eine Reduktion der prozentualen Exazerbations- sowie der Hospitalisierungsrate beobachten. Die Exazerbationsrate verringerte sich bei erwachsenen mit Omalizumab behandelten Patienten um mehr als die Hälfte (58,6 %), bei Kindern sogar um 70,4 %. Die Hospitalisierungsrate lag nach einem Jahr bei -72,6 % (Erwachsene) und -73,2 % (Kinder).

Die STELLAIR-Studie zeigte auch, dass sich der Gebrauch oraler Glukokortikoide nach zwölf Monaten reduzierte: Ein vollständiges Absetzen der oralen Glukokortikoide wurde bei 49,2 % der erwachsenen Patienten beobachtet. Bei 62,1 % der Erwachsenen, denen weiterhin ein orales Glukokortikoid verabreicht wurde, stellte sich eine mediane Reduktion der mittleren Glukokortikoid-Dosis um 10 mg/Tag ein.

Die Bewertung der Asthmakontrolle erfolgte in STELLAIR anhand der ärztlichen Einschätzung nach GETE (Global Evaluation of Treatment Response). Die kombinierte Ansprechrate (GETE und ≥ 40 %ige Reduktion der jährlichen Exazerbationsrate bei erwachsenen Patienten nach vier bis sechs Monaten Omalizumab) lag bei Patienten mit geringer Eosinophilenzahl (< 150 Zellen/μl) bei 57,7 % (n = 163) und bei Patienten mit sehr hoher Eosinophilenzahl im Blut (≥ 1.000 Zellen/μl) bei 55,3 % (n = 56). Trotz unterschiedlicher Eosinophilenwerte, erzielten in STELLAIR alle Patientengruppen gleich hohe Ansprechraten.

Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese, dass IgE im frühen Entzündungsprozess beteiligt ist und wahrscheinlich auch den Grund für das allergiebedingte Asthma ist.

Erhöhte Eosinophilenzahlen können hingegen lediglich als eine Konsequenz des gesamten Prozesses betrachtet werden. Die Eosinophilen haben somit keinerlei Einfluss auf die Wirksamkeit von Omalizumab und den Verlauf des allergiebedingten Asthmas.