Der Sommer ist inzwischen vorüber — Insektenallergiker können langsam wieder aufatmen. 2018 war ein ausgeprägtes Wespenjahr, „die Trockenheit und die lange Wärme haben optimale Bedingungen für die Wespe geschaffen“, so Dr. Conrad Weber von Bencard.

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Ein Wespenstich kann für Allergiker tödlich enden. Eine Immuntheraphie mit Insektengift hilft.

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Für manche Menschen wird der Sommer zu einem Drahtseilakt; denn für einen Insektengiftallergiker kann ein Wespenstich schlimm enden, sogar tödlich. Jährlich sterben hierzulande etwa 20 Menschen an den Folgen eines Insektenstichs. Für Allergiker heißt das: Wespen meiden und bloß nicht reizen. Außerdem sollten sie stets ein Notfallset bei sich tragen. Die dauernde Wachsamkeit und Angst vor einem Stich kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Doch es gibt eine wirksame Therapie, die Insektengiftallergiker vor den schweren Folgen eines Wespenstichs schützen kann: die spezifische Immuntherapie. Dabei wird dem Patienten Wespengift zunächst in sehr niedriger und dann in steigender Dosis unter die Haut des Oberarms gespritzt. Die Immuntherapie beginnt zur Sicherheit im Krankenhaus, der Patient bleibt dort einige Tage stationär. Eine ambulante Therapieeinleitung ist aber auch möglich. Ist die Höchstdosis erreicht, wird dem Patienten alle vier bis acht Wochen eine Injektion von einem niedergelassenen Allergologen verabreicht.

Insgesamt dauert eine Allergieimpfung drei bis fünf Jahre. Bereits im ersten Jahr nach Therapiebeginn sind viele Patienten gegen das Wespengift tolerant und haben einen Schutz aufgebaut. Ungeachtet dessen sollte die Therapie aber nie vorzeitig abgebrochen werden. Einige wenige Patienten mit besonderen Risikofaktoren begleitet die Therapie auch lebenslang. Wer noch dieses Jahr mit der Behandlung beginnt, kann im nächsten Sommer schon geschützt sein.