_ Die Wirksamkeit der sublingualen Immuntherapie (SLIT) wurde in zahlreichen Studien bestätigt. Was bislang jedoch fehlt, ist ein Parameter, der die Reaktion auf die Therapie während der bevorstehenden Pollensaison frühzeitig und zuverlässig abschätzen lässt. Allergologen aus Köln haben in zwei prospektiven randomisierten Doppelblindstudien getestet, ob sich ein konjunktivaler Provokationstest (KPT) bei Patienten mit allergischer Rhinokonjunktivitis dafür eignen könnte. [Köther et al. Clin Transl Allergy 2018; http://doi.org/cssx].

Die Patienten erhielten Allergentabletten mit Baum- oder Gräserpollen oder ein Placebo. Vier Wochen nach Beginn der SLIT wurden sie dem KPT unterzogen und in den Wochen 12–20 gebeten, ihre Symptome zu dokumentieren. Daraus konnte der Rhinoconjunctivitis Total Symptom Score (RTSS) und anhand der eingenommenen Medikamente der Total Rescue Medication Score (TRMS) berechnet werden. Patienten, die nach vierwöchiger SLIT nicht auf den KPT reagierten, zeigten auch während der Pollensaison niedrige RTSS- und TRMS-Werte. Das lässt vermuten, dass die KPT-Reaktionen mit den Symptomen während des Pollenflugs korrelieren und somit Prognosen über die Effizienz der SLIT und die zukünftigen Symptome bereits vor der Pollensaison getroffen werden könnten. Das könnte die Compliance verbessern und dem Arzt bei der Entscheidung helfen, in welchem Rahmen er Bedarfsmedikation verschreiben soll.