Trotz wirksamer therapeutischer Möglichkeiten dauert es viel zu lange bis Patienten mit chronischer spontaner Urtikaria (csU) einer wirksamen Behandlung zugeführt werden. „Wir müssen Patienten schnell einer wirksamen Therapie zuführen und solange behandeln, bis sie symptomfrei sind“, erklärte Prof. Dr. Marcus Maurer, Berlin. Laut den in diesem Jahr veröffentlichten aktualisierten EAACI-Behandlungsrichtlinien sollten zunächst mögliche Differenzialdiagnosen ausgeschlossen werden [Zuberbier T et al. Allergy 2018;73: 1393–414]. Bei jedem Arztbesuch müssen die Krankheitsaktivität beziehungsweise die Krankheitskontrolle festgehalten werden. Bei bis zu 70 % der Patienten kommen neben den Hauterscheinungen auch Angioödeme vor. Bestehen die CSU-Symptome länger als sechs Wochen, handelt es sich um eine chronische Erkrankung.

Erster therapeutischer Schritt nach dem aktuellen Behandlungsalgorithmus ist die Verordnung von Antihistaminika der zweiten Generation. Bei unzureichender Kontrolle der Symptome sollte nach zwei bis vier Wochen, bei starken Symptomen auch früher, die Dosis der Antihistaminika erhöht werden — maximal bis auf das Vierfache der zugelassenen Dosis. „Schrecken Sie nicht davor zurück, die drei bis vierfache Dosis von Antihistaminika zu verabreichen, wenn die Symptome anderweitig nicht kontrolliert werden können“, so der Rat von Maurer. Gelingt es auch so nicht, die Symptome zu lindern, so erfolgt in der dritten Stufe die Behandlung mit dem Anti-IgE-Antikörper Omalizumab (Xolair®).

Die CSU ist zwar gut und spezifisch behandelbar, jedoch nicht heilbar. Wird Omalizumab abgesetzt, kommt es bei den meisten Patienten zu einem Rezidiv. „Unlängst zeigte sich jedoch in der OPTIMA-Studie, dass bei einer erneuten Behandlung 87,8 % der Patienten wieder ein Ansprechen erreichen“, erklärte Maurer. Zudem sei die Behandlung auch langfristig gut verträglich.